Agritis will dem OFC helfen (Quelle: fr-online.de)
Als das späte Siegtor für Erzgebirge Aue gefallen und die Partie beendet war, vergrub Anestis Agritis sein Gesicht in seinem Trikot. Was genau der griechische Angreifer der Offenbacher Kickers in diesem Moment gedacht hat, ist nicht überliefert. Enttäuscht war der 25 Jahre alte Stürmer, der im Januar vom griechischen Erstligisten AO Aigaleo Athen an den Bieberer Berg gewechselt war, auf jeden Fall. „Sehr enttäuscht“, wie er später über seinen Dolmetscher ausrichten ließ.
Agritis‘ Frust war verständlich. Wer verliert schon gern ein Punktspiel in letzter Sekunde? Doch der 1,76 Meter große und 74 Kilogramm schwere Angreifer dürfte vielleicht auch kurz daran gedacht haben, dass er der Held des OFC hätte sein können. Denn fünf Minuten, nachdem ihn OFC-Coach Wolfgang Frank für den bemühten, aber erfolglosen Torjäger Suat Türker eingewechselt hatte, setzte sich Agritis am Strafraum clever gegen seinen Widersacher Uwe Ehlers durch und schoss zum 1:1 ein.
Am Ende war der erste Treffer des Griechen nur ein Fall für Statistik. Das wiederum ärgerte Agritis sehr. Es sei „nicht interessant, dass ich ein Tor geschossen habe“, ließ er übersetzen, denn: „Die Jungs haben alles gegeben und waren am Ende sehr unglücklich.“
Nicht glücklich war bislang auch der Einstieg des neuen Stürmers in Offenbach verlaufen. In Aue durfte Agritis erst zum dritten Mal ran. Direkt nach seiner Verpflichtung hatte er im Heimspiel gegen den SC Paderborn für 20 Minuten debütiert, danach war Agritis an den Adduktoren verletzt und schließlich Reservist. In Aue deutete er seine Qualitäten an. Und das nicht nur wegen seines Treffers, den er lapidar beschrieb: „Ich habe den Ball gesehen, war in einer guten Position und habe geschossen.“ Der gedrungene Stürmer wirkte flink und zeigte gutes technisches Rüstzeug. Zudem bewies Agritis Geschick beim Abdecken des Balles und beim Verteilen der Kugel.
Ein paar Sekunden fehlten am Ende, und Agritis hätte erstmals Entscheidendes für den neuen Arbeitgeber geleistet. Aber der Mann, der vom abgewanderten Sean Dundee die Rückennummer geerbt hat, ist zuversichtlich, dem OFC bald zu Punkten verhelfen. „So langsam komme ich in meinen Rhythmus“, sagt er. Was man denn erwarten könne, wenn er ihn gefunden habe, wurde Agritis sogleich gefragt. Seine Antwort: „Tore schießen und meiner Mannschaft helfen. Dafür bin ich geholt worden.“ hunz
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