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Ratlosigkeit und Durchhalteparolen bei den Kickers

Nach 0:4 in Duisburg nur noch zwei Punkte vor Abstiegsplatz

Von Christian Düncher (Quelle: op-online.de)

Offenbach – Kickers Offenbacher Kickers befindet sich in der 2. Bundesliga weiter im Sturzflug. Die 0:4 (0:2)-Pleite beim MSV Duisburg war bereits das neunte Ligaspiel in Folge ohne Sieg. Der OFC (13. Platz/30 Punkte) steht in der Tabelle zwar weiterhin über dem Strich, der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nach dem Heimsieg der Spvgg. Unterhaching (3:2 gegen Eintracht Braunschweig) aber nur noch zwei Zähler. Und am Sonntag (14 Uhr) wartet nun das Kellerduell gegen Wacker Burghausen (27) auf den OFC. „Da müssen wir ums Verrecken gewinnen“, fordert Stürmer Suat Türker. „Wir können es immer noch aus eigener Kraft schaffen, müssen dafür aber auf jeden Fall in den letzten sechs Spielen drei Siege landen.“

Türker gibt sich kämpferisch. Doch angesichts der Art und Weise der Niederlage klingen die Aussagen des Angreifers nur wie Durchhalteparolen. Zumal die Kickers in Duisburg die gleichen Schwächen zeigten wie in den Wochen zuvor. Vorne fehlte die Durchschlagskraft, und hinten gab es wieder die fast schon obligatorischen Aussetzer. „Duisburg hat uns gezeigt, wie man seine Chancen nutzt. Die haben unsere Fehler eiskalt ausgenutzt“, so der ratlos wirkende OFC-Trainer Wolfgang Frank, der vor der Partie noch gefordert hatte, dass man „im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen treffen“ müsse. Doch die Kickers machten auch diesmal wieder zu viel falsch.

So hob Nico Bungert vor dem ersten Gegentor das Abseits auf und ermöglichte Markus Kurth damit den ersten seiner drei Treffer. Vor dem zweiten Kurth-Tor bekam Christian Pospischil den Ball nicht unter Kontrolle, und als Kurth das dritte Mal traf, halfen gleich zwei Offenbacher mit. Zunächst Bungert und danach Matej Miljatovic verlängerten den Ball im eigenen Strafraum per Hinterkopf auf den MSV-Angreifer, der Cesar Thier im Kickers-Tor mit einem Flachschuss keine Chance ließ.

Kurth trifft dreimal gegen die Kickers

Und vorne? „Wir hätten vor dem 0:1 das 1:0 und vor dem 0:2 das 1:1 machen können. Derzeit läuft einfach viel gegen uns. Aber es nur auf das fehlende Glück zu schieben, bringt nichts“, sagt Offensivspieler Marco Reich. In der Tat hatte auch der OFC einige Chancen, MSV-Keeper Sven Beuckert wurde aber nur selten richtig geprüft. „Das war insgesamt zu wenig“, meinte Kickers-Präsident Dieter Müller, der im ersten Durchgang zudem die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen vermisst hatte. Thorsten Judt sah das anders. „Die Einstellung stimmt“, sagte der Mittelfeldspieler. „Wir versuchen und probieren alles. Die Verunsicherung ist aber spürbar. Und dann kassieren wir auch noch Tore, die eigentlich unmöglich sind.“ So wie das 2:0 von Kurth. Über drei Jahre hatte der Stürmer nicht mehr mit Links getroffen. Gegen den OFC gelang ihm mit dem schwächeren Fuß ein Treffer der Marke „Tor des Monats“, als er den Ball aus 20 Metern in den Winkel schlenzte. „Unhaltbar“, urteilte Müller und forderte für die Partie gegen Burghausen („Das wird ein Endspiel“) mehr Aggressivität. Judt warnte derweil vor Aktionismus: „Wir müssen jetzt die Nerven bewahren. Denn wer zuerst die Nerven verliert, steigt ab.“

Mit seiner Meinung liegt Judt ganz auf einer Linie mit Frank, der sich trotz der heiklen Lage äußerlich gelassen gibt. „Wir waren schon oft in schwierigen Situationen und haben uns da wieder rausgeholt“, so der Trainer. In der Hinrunde zum Beispiel holte der OFC nach der 1:4-Pleite in Burghausen 18 Punkte aus den folgenden sieben Spielen. Wird Wacker nun wieder der Wendepunkt?

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