Mit Kickers Offenbach kehrt Stürmer Marco Reich heute mal wieder an den Betzenberg zurück
VON ANDREAS HUNZINGER (Quelle: fr-online.de)
Marco Reich bestreitet es nicht. Das Gastspiel seines Klubs, der Offenbacher Kickers, heute Abend beim 1. FC Kaiserslautern ist für ihn natürlich „ein besonderes Spiel“. Schließlich hat der 29 Jahre alte Stürmer und offensive Mittelfeldakteur des hessischen Zweitligisten neun Jahre seiner Karriere für den FCK gespielt, bei dem Traditionsklub „mein erstes Bundesligaspiel gemacht, mein erstes Bundesligator geschossen, mein erstes Länderspiel gemacht“. Reich ist mit Kaiserslautern deutscher Meister geworden und hat in der Champions League gespielt. Kaiserslautern und das Fritz-Walter-Stadion, wie der Betzenberg heute offiziell heißt, damit verbindet Reich gleichzeitig die Anfänge und die erfolgreichsten Zeiten seiner Karriere sowie seine Heimat.
Heute hat der aus dem 30 Kilometer von Kaiserslautern entfernten Meisenheim stammende Profi jedoch keine besonderen Verbindungen mehr zum FCK. Außer dem jüngst als Sportdirektor installierten Michael Schjönberg „ist ja keiner mehr da aus der Zeit, als ich gespielt habe“, sagt Reich. Und den Lauterer Zeugwart Wolfgang Wittich sieht Reich ja auch bei anderen Gelegenheiten – Wittich ist sein Schwiegervater.
Weil die Verbindungen zu seinem Ex-Klub nicht mehr sonderlich eng sind, aber auch, weil Reich nicht zum ersten Mal seit seinem Weggang aus Kaiserslautern vor sechs Jahren als gegnerischer Spieler zurückkommt, sieht er dem heutigen Auftritt gelassen entgegen. „Und außerdem“, sagt der dunkelhaarige Offensivspezialist, „ist das ja kein Spiel Marco Reich gegen den 1. FC Kaiserslautern, sondern Kaiserslautern gegen Offenbach“. Deswegen ist für Reich allein ein erfolgreiches Abschneiden seines neuen Arbeitgebers von Interesse.
OFC-Trainer Wolfgang Frank hofft allerdings darauf, dass sein Spieler mit der Rückennummer 29 heute Abend eben gerade wegen der Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte ganz besonders motiviert ist. Denn auch wenn sich Reich nach Meinung Franks zuletzt gut entwickelt habe, gebe es noch Luft nach oben. „Richtig was gehen“, nennt Frank das, was er von Reich sehen will: Nämlich dessen unbestritten großen Fähigkeiten entsprechend entscheidende Aktionen. Reich räumt ein, dass er, obwohl „es aufwärts geht“, noch Steigerungspotenzial besitzt. „Ich will ganz klar Akzente setzen“, sagt er mit Nachdruck.
„Muss nichts mehr beweisen“
Kaiserslautern und der Betzenberg wären da sicher nicht das schlechteste Pflaster, um einem OFC-Spiel mal so richtig den Stempel aufzudrücken. Gelänge ihm das, hätte Reich sicher nichts dagegen. Verbissenes Bestreben, es ausgerechnet in Kaiserslautern zu zeigen, dass er nichts verlernt hat, sucht man bei dem 1.83 Meter großen Angreifer indes vergebens. „Ich muss in Kaiserslautern nichts mehr beweisen“, sagt er.
Der heutige Auftritt in Kaiserslautern ist ein besonderes Spiel für Marco Reich, zweifelsohne. Aber kein ganz besonderes mehr. Schließlich war er ja schon öfter als Gegner in seiner Heimat.