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OFC-Umbruch: Zwölf müssen gehen

Aus der Offenbach Post:

Kader soll verkleinert werden: Von 28 auf maximal 23 Spieler / Sportmanager Dämgen legt Präsidium neues Konzept vor

Von Jochen K o c h

Offenbach – Dem Stress im Abstiegskampf mit dem glücklichen Ende am Sonntag folgte gestern ein Sitzungs-marathon auf dem Bieberer Berg. Auf der Geschäftsstelle der Offenbacher Kickers tagte am Vormittag das Präsidium, am Nachmittag kam Trainer Wolfgang Frank dazu, am Abend stand noch ein Gespräch mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden an. Themen der stundenlangen Sitzungen: Aufarbeitung der desaströsen Rückrunde und die Vorbereitung der neuen Saison.

Im Mittelpunkt stand dabei Sportmanager Michael Dämgen. Der 45-Jährige stand wegen seiner Personalpolitik in der Kritik und musste dem Präsidium ein detailliertes Konzept für die neue Saison vorlegen. Offenbar geschah dies zur vollen Zufriedenheit. Vizepräsident Thomas Kalt sprach von einer „beeindruckenden Konzeption.“ Dämgen sei für die neue Saison bereits „mit extrem vielen Spielern in Kontakt.“ Das lässt darauf schließen, dass bei den Kickers ein großer Umbruch bevorsteht.

Nach dem rund 90-minütigen Gespräch mit Wolfgang Frank, in dem auch der Trainer seine Vorstellungen für die dritte Zweitligasaison darlegte, war klar, dass die Kickers ihren auf 28 Mann aufgeblähten Kader drastisch verkleinern werden. Das Präsidium will nächste Saison maximal 22 bis 23 Spieler, einschließlich zwei, drei Nachwuchsakteuren, bezahlen. Da mindestens sechs Neuzugänge – bisher wurden die Mittelfeldspieler Maximilian Watzka (Sachsen Leipzig) und Benjamin Baier (eigene A-Jugend) verpflichtet – benötigt werden, muss mindestens ein Dutzend Spieler den Verein verlassen. Darunter Spieler, die einen gültigen Vertrag besitzen und gegen Abfindung gehen sollen.

„Wir werden jetzt mit den Spielern reden, bei denen eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn macht, dann werden wir mit Spielern, denen wir Angebote gemacht haben, Details klären und parallel dazu wird mit Neuzugängen verhandelt“, legte Kalt die Vorgehensweise dar. Über Namen will man in der jetzigen Phase keinesfalls sprechen.

Die Situation stellt sich recht kompliziert dar. Fest eingeplant und unter Vertrag sind: Cesar Thier, Christian Müller, Stephan Sieger, Thomas Wörle, Thorsten Judt, Suat Türker, Anestis Agritis, Dino Toppmöller.

Halten will der Verein unbedingt: Niko Bungert (ausgeliehen von Schalke), Matej Miljatovic (per Option), Oualid Mokhtari, Christian Pospischil. Fraglich ist die Zukunft von Bastian Pinske, Daniel Schumann, Torsten Oehrl (ausgeliehen von Greuther Fürth) und Daniel Endres.

Wenig Aussichten auf einen neuen Vertrag haben Ignjac Kresic, Alen Basic, Heiner Backhaus, Alf Mintzel, Rüdiger Rehm, Alexander Karrer, Steffen Schrod, Lars Weißenfeldt, Ramazan Yildirim und wohl auch Kapitän Markus Happe. Die Verträge von Sean Dundee, Markus Kreuz und Marco Reich sollen wohl aufgelöst werden.

Bei der Suche nach Neuzugängen beginnen die Kickers mit der Nummer eins. Auf Wunsch der sportlichen Leitung soll ein neuer Torwart als Konkurrenz für Cesar Thier (39) und Daniel Endres (22) verpflichtet werden. Auch in der Abwehr, die nach Burghausen die meisten Gegentore in der 2. Liga kassiert hat, sieht man Handlungsbedarf. Auch auf der linken Seite sucht man nach Alternativen für die Defensive und in der Offensive zu Judt (35). Nachdem Reich und Kreuz die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt haben, würde man gerne kreative Spieler für das offensiven Mittelfeld verpflichten.

Inwieweit die Vorstellungen von Dämgen und Frank umgesetzt werden können, hängt natürlich vom Finanzrahmen ab. Nach dem Aufstieg von Hansa Rostock gab es für den Wechsel von Regis Dorn noch eine Bonuszahlung für die Kickers, die die Saison voraussichtlich auch mit einem sechsstelligen Plus abschließen werden. Mit dem Etat bewegt sich der OFC aber auch in Zukunft im unteren Drittel der Liga, deshalb sollen die Neuzugänge möglichst ablösefrei sein, doch wird man – wie schon früher bei Yildirim und Agritis – auch diesmal wieder Ausnahmen machen.

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