Aus der Offenbach Post:
Torwart Thier und Mittelfeldspieler Wörle mit besten Noten
Von Holger A p p e l
Offenbach – 26 Spieler hat Wolfgang Frank, Trainer der Offenbacher Kickers, in der abgelaufenen Saison in der 2. Bundesliga eingesetzt, in Torjäger Suat Türker kam allerdings nur ein einziger auf 34 Einsätze. Türker stand zwar am häufigsten auf dem Platz, den besten Notenschnitt in unserer Zeitung erhielt von den bewerteten Stammspielern (sie müssen dazu mehr als 25 Minuten auf dem Platz stehen!) aber Torwart Cesar Thier (3,1/31 Spiele) vor Thomas Wörle (3,2/32 Spiele). Ein Vergleich zur Vorsaison: Thier hatte einen Notenschnitt von 2,4 in 13 Spielen. Bester Feldspieler war Daniel Schumann (2,8/28 Spiele).
TORHÜTER
Cesar Thier: In der Vorsaison der Garant für den Klassenerhalt, konnte seine überragende Form nicht halten. Der 39-Jährige vereitelt keine Großchancen mehr. Nur in drei von 31 Spielen ohne Gegentor. 31 Spiele/Schnitt 3,1
Daniel Endres: Ordentliche Leistungen mit kleinen Patzern als Thier-Vertreter gegen 1860 München (2:1), in Karlsruhe (1:2) und gegen Greuther Fürth (1:2). 3/2,7
ABWEHR
Alen Basic: Der ehemalige Dresdner kam in der Winterpause zum OFC und nur gegen Koblenz (2:3) als rechter Außenverteidiger zum Einsatz. Da patzte er. 1/5,0
Niko Bungert: Die Leihgabe des FC Schalke 04 benötigte in Offenbach einige Wochen Anlaufzeit. War als Innenverteidiger gedacht, erkämpfte sich erst auf der rechten Außenbahn einen Platz. Inzwischen in der Mitte gesetzt. Solider Abwehrspieler; Probleme im Spielaufbau. 20/3,7
Markus Happe: Der Kapitän hat mit einer langwierigen Wadenverletzung zu kämpfen. Lange nicht so stark wie in der Vorsaison. Gutes Stellungsspiel als Innenverteidiger, aber Probleme mit der Schnelligkeit und kleinen, flinken Angreifern. 21/3,7
Matej Miljatovic: Der Slowene hat sich in Offenbach eingelebt und im Vergleich zur Vorsaison mächtig gesteigert. Stark im Kopfballspiel. Als Innenverteidiger eine feste Größe. 31/3,3
Alf Mintzel: Schnell, aber mit großen Defiziten in Abwehr und Spielaufbau. Wirkt nervös und überhastet. In den letzten acht Wochen nicht mehr als linker Außenverteidiger eingesetzt. 15/3,9
Christian Müller: Rückte im Lauf der Saison vom rechten Mittelfeld zurück auf die Problemposition des rechten Verteidigers. Solide in der Defensive, durchwachsene Leistungen in der Offensive. Nur ein Saisontor. 30/3,4
Bastian Pinske: Quälte sich mit etlichen Verletzungen herum. Kam erst in der Endphase der Saison zum Einsatz. Der Linksverteidiger hat manchmal seine Probleme im Zweikampf. Im Offensivverhalten verbessert. 7/4,0
Rüdiger Rehm: Für ihn war die Saison ein Wechselbad der Gefühle. Während der Siegesserie eine feste Größe auf der linken Abwehrseite. Gutes Zusammenspiel mit Thorsten Judt. Kassierte aber eine Rote und zwei Gelb-Rote Karten. Viele Flüchtigkeitsfehler, die dann auch zu Gegentoren führten. 21/3,9
Daniel Schumann: Dem besten Feldspieler der Vorsaison fehlte die Konstanz. Immer wieder durch Verletzungen ausgebremst. Stark im Kopfballspiel und im Zweikampf, ordentlich im Spiel nach vorne. 20/3,5
Ramazan Yildirim: Verlor seinen Platz als rechter Verteidiger in der Vorrunde beim 1:4 in Burghausen. Bungert löste ihn ab. 20 Spiele außen vor, ehe er in Augsburg solide aufspielte. 11/3,9
Lars Weißenfeldt: Galt als gesetzt auf der rechten Seite. Von Verletzungen gebeutelt. Eine verlorene Saison für den 27-Jährigen. 7/3,6
MITTELFELD
Thorsten Judt: Mit zehn Vorlagen der beste Torvorbereiter. Wie immer in den vergangenen Jahren. Auf der linken Seite gesetzt; manchmal mit Schwächen in der Rückwärtsbewegung. 28/3,4
Markus Kreuz: Kam mit großen Erwartungen aus der 2. spanischen Liga. Ließ seine Spielmacherqualitäten jedoch nur selten aufblitzen. Seit einigen Wochen bei Trainer Wolfgang Frank unten durch und somit außen vor. 20/3,8
Oualid Mokhtari: Die Wundertüte der Kickers. Wirkt manchmal reif für die Bundesliga, manchmal aber auch zu verspielt. Erlöste die Kickers am letzten Spieltag mit seinem Tor gegen Braunschweig, das den Klassenerhalt bedeutete. Technisch der beste Spieler im Kader. 21/3,6
Christian Pospischil: Erzielte beim 1:1 gegen Rostock seinen ersten Treffer in der 2. Liga. Gute Ansätze im zentralen Mittelfeld. 10/3,5
Marco Reich: Alles nur ein Missverständnis? Der Ex-Nationalspieler kam in der Winterpause, deutete seine großen Fähigkeiten aber nur kurz an. Wie Kreuz seit Wochen außen vor. 8/3,7
Stephan Sieger: Der Dauerläufer im Mittelfeld. Stopft viele Löcher und erzielte immerhin sieben Tore, davon drei per Elfmeter. Wirkte zwischenzeitlich doch merklich ausgebrannt. 33/3,5
Thomas Wörle: Ihm kann man aus dem aktuellen Kader am ehesten den Sprung in die Bundesliga zutrauen. Zweikampfstark, führt die Mannschaft. Der Feldspieler mit der besten Durchschnittsnote in dieser Saison. 32/3,2
ANGRIFF
Anestis Agritis: Der Winterzugang aus Griechenland findet sich langsam zurecht im deutschen Fußball. Erzielte bereits drei Tore. 7/3,2
Regis Dorn: In der Vorsaison mit 13 Toren der beste Torschütze. Blieb in der Hinrunde hinter den Erwartungen zurück. Wechselte zum Ligarivalen FC Hansa Rostock und steuerte dort in elf Spielen ein Tor zum Bundesliga-Aufstieg bei. 16/4,0
Sean Dundee: Er fand in Offenbach nicht zu seiner Form und wurde an den Regionalligisten Kickers Stuttgart ausgeliehen. Dort erzielte er in fünf Spielen ein Tor. Ob er zurückkehrt, ist offen. 14/3,5
Torsten Oehrl: In der Winterpause von Greuther Fürth ausgeliehen. Erzielte zwei Tore beim 2:3 gegen Freiburg und vergab in Köln die Riesenchance. Wirkt oft etwas hölzern. 12/3,8
Dino Toppmöller: Rückte nach dem Weggang von Dorn zum Stürmer Nummer zwei neben Suat Türker auf. Erzielte dann regelmäßig seine Tore (5), ehe ihn eine Verletzung zurückwarf. 20/3,6
Suat Türker: Mit 14 Toren der Garant für den Klassenerhalt. Oft in der Spitze auf sich alleine gestellt und von den Mitspielern mit langen Bällen gesucht, die er dann behaupten muss. Schirmt den Ball gut ab, setzt sich auch mal gegen mehrere Gegner durch. Aber gegen Saisonende musste er seinem einsamen Kampf in der Spitze kräftemäßig Tribut zollen.34/3,3
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