Die Offenbacher Kickers enttäuschen in Unterhaching auf ganzer Linie und müssen sich erneut geschlagen geben
Der Negativtrend der Offenbacher Kickers in der Zweiten Fußball-Bundesliga hält an. Nach den Niederlagen in Karlsruhe und gegen Paderborn unterlag der OFC gestern Abend auch bei der Spielvereinigung Unterhaching und bot beim 0:2 (0:1) erneut eine schwache Leistung. (Quelle: fr-online.de)
Unterhaching/Frankfurt a. M. – Wiedergutmachung war angesagt bei den Kickers. Wiedergutmachung für die schlappe Darbietung beim 0:2 am vergangenen Sonntag gegen den SC Paderborn, das OFC-Trainer Wolfgang Frank vor dem Anpfiff als „einen Rückfall in alte Zeiten“ bezeichnet hatte. Entsprechend hatte er in Einzelgesprächen seine Jungs auf ihre Pflichten eingeschworen und zudem wie angekündigt seine Mannschaft auf einigen Positionen verändert. Für die zuletzt formschwachen Niko Bungert und Markus Kreuz sowie die angeschlagenen Christian Müller und Rüdiger Rehm standen Daniel Schumann, Thorsten Judt, Oualid Mokhtari und Alf Mintzel in der Startformation.
Besser spielten die Offenbacher deswegen aber nicht. Von Anfang an wirkten die Gäste im Unterhachinger Sportpark passiv, kamen kaum in die Zweikämpfe und konnten in der Offensive keine Akzente setzen. Coach Frank sah die schwache Leistung seiner Mannschaft mit deutlichem Unbehagen, bereits nach einer guten Viertelstunde schickte der 55 Jahre alte Fußball-Lehrer die Reservisten zum Warmlaufen. Zu diesem Zeitpunkt führte Unterhaching bereits mit 1:0, Robert Lechleiter war auf der linken Seite durchgebrochen und hatte seinem Teamkollegen Nicolas Feldhahn den Ball maßgerecht serviert, den dieser aus kurzer Distanz nur noch einzuschießen brauchte (16.).
Aber auch der Gegentreffer weckte den OFC nicht aus seiner Lethargie. Weiterhin verloren die Gäste die Mehrzahl der Zweikämpfe. „Wir haben überhaupt nicht agiert, sondern sind nur hinterhergelaufen“, kritisierte OFC-Sportmanager Michael Dämgen die Vorstellung zur Halbzeit. „Die erste halbe Stunde haben wir völlig verschlafen.“ Erst gegen Ende der ersten Spielhälfte fanden die Offenbacher ein wenig besser ins Spiel, eine echte Torchance erspielten sie sich allerdings nicht. Lediglich einmal, als Mittelfeldakteur Thomas Wörle von rechts vor das Unterhachinger Tor flankte und Angreifer Dino Toppmöller die Kugel knapp verpasste, roch es ein wenig nach einem Treffer der Kickers (34.). Nach einer kurzen Kabinenansprache erschienen die Offenbacher bereits einige Minuten vor dem Wiederanpfiff auf dem Platz und gingen nun engagierter zur Sache. Um die Gastgeber jedoch ernsthaft in Verlegenheit zu bringen, fehlte es dem OFC zunächst weiterhin an Ruhe und Präzision, wenn der Vorwärtsgang eingelegt wurde. Auf der Gegenseite hatte Michal Kolomaznik die Möglichkeit zum 2:0 (57.).
Offensivspiel ohne Struktur
Trainer Frank reagierte auf die offensiven Mängel, die seine Mannschaft an den Tag legte und ersetzte den schwachen Mokhtari und den ebenfalls nicht sonderlich gut disponierten Stephan Sieger durch Markus Kreuz sowie Christian Müller. Besser wurde das Spiel der Gäste in der Folgezeit allerdings nicht. Kaum einmal schaffte es der OFC, den Ball über mehrere Stationen zu passen, geschweige denn, dass es den Kickers gelang, gefährlich in den Strafraum der Unterhachinger einzudringen. Als letzte Option brachte Trainer Frank schließlich den langen Stürmer Torsten Oehrl für den schwachen Torjäger Suat Türker (75.), doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht. Der OFC wirkte in seinen Offensivbemühungen weiterhin unstrukturiert, zudem gestatteten sie den Gastgebern durch zahlreiche Fehler immer wieder die Möglichkeit zu kontern.
Und so kam es, wie es kommen musste. In der 81. Minute verschätzte sich Linksverteidiger Mintzel bei einem langen Pass und musste den eingewechselten Bruno Custos ziehen lassen. Dieser bediente Kolomaznik, der wiederum aus kurzer Distanz zum 2:0 für Unterhaching einschoss. Damit war die Begegnung zu Gunsten der Gastgeber entschieden, weil der OFC nicht die fußballerischen Mittel und die mentale Kraft besaß, um der Partie noch eine Wende zu geben. „Wir haben uns viel vorgenommen und viel erzählt, aber auf dem Platz zu wenig getan“, resümierte ein geknickter Offenbacher Kapitän Markus Happe hinterher. Noch hat der OFC einen komfortablen Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Schafft er aber nicht bald die Trendwende, muss demnächst wieder kräftig gezittert werden. Andreas Hunzinger
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