Aus der Offenbach Post:
Niederlage beim FSV Frankfurt bringt OFC keine Erkenntnisse
Von Stefan M o r i t z
Frankfurt – „Da hinten, das ist doch der Sidney. Und dort der Ogungbure – oder?“, fragt ein jugendlicher OFC-Fan seinen Kumpel. Der ist sich ebenfalls unsicher. Beim ersten Testspiel der Offenbacher Kickers hatten viele Fans noch Probleme mit der Zuordnung der neun neuen Spieler. Probleme hatten die Kickers auch auf dem Platz. Beim Regionalliga-Aufsteiger FSV Frankfurt unterlag der Zweitligist nach 1:0-Halbzeitführung mit 1:2. OFC-Trainer Wolfgang Frank hat die Niederlage gelassen zur Kenntnis genommen. Unter Verweis auf die Strapazen der dreitägigen Teambuilding-Maßnahme im Allgäu, von dem die Kickers direkt zum Spiel kamen. Erst ein Mal hatten die Kickers zusammen trainiert. Auf die Frage nach den Erkenntnissen, die er aus diesem Spiel gewonnen habe, antwortete Frank dann auch einfach: „Gar keine.“
Dabei gab es schon etwas zu sehen für die 1 000 Zuschauer, in der Mehrzahl OFC-Anhänger, die erwarteten Anpassungsprobleme. Zum Beispiel Stellungsfehler und Fehlpässe aus der neu formierten Abwehrkette. Das Einstudieren eines effektiven Defensivverhaltens wird einer der Schwerpunkte der am heutigen Montag richtig beginnenden Saisonvorbereitung sein müssen. Der Spielaufbau der Kickers bestand am Samstag noch in erster Linie aus lang nach vorne geschlagenen Pässen. Einer davon brachte die 1:0-Führung nach 15 Minuten, als Suat Türker seine Cleverness gegenüber Markus Husterer ausspielte, diesen stehen ließ und einschoss. Dass es auch anders gehen könnte, zeigte sich, als Pinske ein Mal Türker mit schönem Flachpass in den freien Raum bediente, woraufhin dieser einen Lattentreffer erzielte. Auch Gegner FSV hatte Probleme im Spielaufbau, kam im ersten Durchgang nur durch Stockfehler der Kickers oder bei Standards zu Chancen.
Viel versprechende Ansätze zeigten in der zweiten Hälfte die Neulinge Sidney und Eugen Schiffmann mit Einsatz, Dynamik und gutem Zusammenspiel auf der linken Seite. Als die Kickers das Spiel total im Griff zu haben schienen, überraschte ein Lupfer des Ex-OFC-Spielers Angelo Barletta die Kickers-Abwehr, und Jochen Höfler schoss zum 1:1 ein (65.). Recht glücklich fiel dann noch der Siegtreffer für den FSV, als Matias Cenci Mitspieler Matthias Hagner anschoss, dem der Ball in den Lauf sprang, so dass er wenig Mühe hatte, zum 2:1 einzuschießen.
„Man hat gemerkt, dass wir im Gegensatz zum OFC schon seit zwölf Tagen richtig im Training sind. Ich bin zu-frieden“, sagte FSV-Trainer Thomas Oral.
„Das war in erster Linie ein Härtetest für den Willen der Mannschaft nach den Strapazen der letzten Tage“, sagte OFC-Trainer Frank, „und den haben sie über weite Strecken ganz gut gemeistert.“
FSV Frankfurt: Hamann (46. Theodosiadis) – Gaubatz (46. Hickl), Husterer, Laurito (36. Simic), Hillebrand (86. Schürenberg) – Mehic (57. Cenci), Barletta, Winter (46. Levy), Bouhaddouz – Göbig (46. Höfler), Hagner
Kickers Offenbach 1. Halbzeit: Thier – Müller, Bungert, Sichone, Pinske – Baier, Cimen, Sieger, Judt – Agritis (36. Karrer), Türker – Kickers Offenbach 2. Halbzeit: Endres – Watzka, Hysky, Hornig, Sidney – Mokhtari, Wörle, Ogungbure, Schiffmann – Toppmöller, Karrer
Tore: 0:1 Türker (15.), 1:1 Höfler (65.), 2:1 Hagner (88.) – Schieds.: Stieler (Obertshausen) – Zuschauer: 1000
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