Aus der Offenbach Post:
Berater: „Reich hat Recht auf vernünftiges Training“
Offenbach (joko) – In Offenbach ist er nie richtig angekommen, willkommen ist er auch nicht mehr, weggeschickt wurde er aber auch noch nicht. Marco Reich ist trotz eines gut dotierten Vertrags bis 2008 bei den Kickers nur noch geduldet. Trainer Wolfgang Frank hat für den ehemaligen Nationalspieler nach acht Spielen ohne gute Leistung (OP-Notenschnitt 3,7) keine Verwendung mehr, erklärt den vom Training freigestellten 29-Jährigen zum Tabu-Thema. „Dazu möchte ich gar nichts mehr sagen.“
Marco Reich akzeptiert (noch) seine Abschiebung zur U23-Mannschaft – aber seit gestern bahnt sich eine neue Entwicklung an. Reichs Berater Klaus Gerster bestätigte eine Anfrage aus Zypern. Den Kontakt zu dem interessierten Verein, den Gerster nicht nennen will, hat Rainer Rauffmann hergestellt. Der Ex-Profi (Eintracht Frankfurt) war viermal Torschützenkönig auf Zypern, dann Trainer und Manager und lebt noch auf der Mittelmeerinsel. „Wir warten jetzt, wie das konkrete Angebot aussieht“, sagte Gerster.
Klar ist, dass die Kickers, genau wie bei Markus Kreuz (FSV Frankfurt), auch bei einem Wechsel von Reich einen Großteil des Gehaltes bis Vertragsende 2008 übernehmen müssten. Ein Transfer innerhalb Deutschlands ist für Marco Reich unwahrscheinlich. „Regionalliga wird er nicht spielen“, kündigte Gerster an. Und aus Bundesliga und 2. Liga gibt es absolut keine Anfrage.
Ein Wechsel ins Ausland wäre für Spieler und Verein sicher die beste Lösung. Falls das aber bis zum Ende der Transferperiode am 31. August nicht klappen sollte, wird Reich in Offenbach wieder ins Training bei den Profis zurückkehren. Sagt zumindest Gerster: „Marco hat sich bisher total korrekt verhalten und wird das auch weiter tun. Aber wenn er keinen Verein findet, hat er das Recht, wieder vernünftig zu trainieren.“ Dabei setzt Gerster zunächst „auf vernünftige Gespräche mit den Verantwortlichen“, schließt aber auch nicht aus, dass sich Reich mit Hilfe eines Anwalts einklagen könnte. „Es geht nicht, dass ein Spieler von der Klasse eines Marco Reich, auch wenn er bisher noch nicht so gut wie erhofft gespielt hat, Landesliga spielt. Irgendwo sind Grenzen. Er kann doch nicht seine Karriere beenden, nur weil Trainer Wolfgang Frank das vielleicht so will.“