Aus der Offenbach Post:
Niko Bungert (20) behauptet Stammplatz in der Abwehr / OFC hat seit 1995 kein Auftaktspiel verloren
Offenbach (joko) – Die Krise war seine große Chance. Als die Offenbacher Kickers letzte Saison nach einem 1:4 gegen Wacker Burghausen am 12. Spieltag auf dem (vermeintlichen) Tiefpunkt waren, startete Niko Bungert als jüngster Spieler im Kader durch. Der damals von Schalke 04 ausgeliehene Abwehrspieler kam am 13. Spieltag zu seinem ersten Einsatz in der 2. Liga. Am Saisonende waren es 20, und Bungert hatte sich einen Stammplatz und neuen Vertrag erspielt. Als Trainer Wolfgang Frank beschloss, die instabile Abwehr neu zu justieren, mussten Happe, Miljatovc und Schumann, alle erfahrene Routiniers, die erstklassig oder sogar international gespielt hatten, gehen. Nur an einem aus dem Verteidiger-Quartett hielt Frank fest: Niko Bungert. Dem 20-Jährigen bescheinigt Frank „großes Potenzial“.
Von der rechten Seite war er in die Innenverteidigung gerückt. „Dort spiele ich am liebsten“, sagt der gebürtige Wattenscheider, der während seiner Schalker Jugend- und Oberligazeit auch Jugendnationalmannschaft (U19 und U20) gespielt hat. Als Stammspieler in der 2. Liga rückt Bungert auch wieder in den Fokus der DFB-Trainer.
„Niko ist ein hoch talentierter Spieler, schnell, kopfballstark und gut am Ball. Er hat gute Anlagen“, sagt Andreas Müller. Schalkes Manager hatte aber dennoch keinen Platz im Champions League-Kader für den 1,88 m großen Abwehrspieler frei und verkaufte ihn für 25 000 Euro an den OFC, der sich intensiv um Bungert bemüht hatte.
In seiner zweiten Saison in Offenbach hat Bungert etwas überraschend seinen Platz verteidigt. Leidtragender ist wieder ein erfahrener Spieler, Martin Hysky (31), den die Kickers von Rot-Weiss Essen gekauft hatten. „Bungert und Sichone haben ihre Sache gut gemacht“, sieht Frank nach dem 4:0-Sieg in Sandhausen aber keinen Grund, das Verteidiger-Paar auseinander zu reißen. Es sei denn, Bungert müsste am Sonntag im Punktspielauftakt gegen den SC Paderborn auf einer anderen Position, zum Beispiel rechts hinten, aushelfen.
Nachdem die Kickers zweimal in Paderborn nichts holen konnten (1:2, 1:4), fahren sie am Sonntag zuversichtlicher nach Westfalen. Zum einen, weil sie mit dem 4:0-Sieg in Sandhausen viel Selbstvertrauen gewonnen haben. Zum anderen, weil sie in den letzten elf Jahren kein Auftaktspiel verloren haben. „Das hört sich gut an“, kommentiert Trainer Frank die Erfolgsserie. Die letzte Niederlage im ersten Punktspiel gab es 1995, in der Oberliga mit 2:3 bei der SG Höchst.