Aus der Frankfurter Rundschau:
Perfektes Comeback für den Offenbacher Torjäger
Ein Sekundenbruchteil genügte ihm. Als Suat Türker eine Minute nach seiner Einwechselung im Spiel gegen Erzgebirge Aue der Ball vor die Füße fiel, schaute er ganz kurz auf, um festzustellen, dass der Auer Torhüter Tomasz Bobel etwas zu weit vor seinem Kasten stand. Ein gefühlvoller Lupfer war die Folge des kurzen Blicks, und schon lag der Ball zum 3:1 für den OFC im Netz.
Mit seiner ersten Ballberührung hatte sich der 31 Jahre alte Torjäger der Kickers nach vierwöchiger Pause wegen einer Rückenzerrung zurückgemeldet und eindrucksvoll seinen Wert fürs Team bestätigt. „Wenn man nach der Einwechselung ein entscheidendes Tor macht, ist man umso glücklicher“, sagte Türker hinterher. Schließlich habe die Partie, als er für Anestis Agritis kam, „ein bisschen auf der Kippe gestanden“.
Auch für Türker selbst war der Treffer wichtig. Die vergangenen Wochen „waren für mich eine harte Zeit“, gestand der 1,80 Meter große und 76 Kilogramm schwere Stürmer. Er habe hart an seinem Comeback gearbeitet, neben den Reha-Einheiten im Verein noch mit einem privaten Fitnesstrainer. „Ich habe mich gequält“, sagte Türker, aber es habe etwas gebracht. Zwar merkte man dem mit 14 Treffern erfolgreichsten OFC-Torschützen der vergangenen Saison den Rückstand noch an, „aber eigentlich bin ich körperlich gut drauf“. Den Rest an Fitness, der noch fehle, „den holst du dir ohnehin nur im Spiel“, so Türker.
Ob er am nächsten Sonntag bei Alemannia Aachen von Beginn an auflaufen darf, ist noch offen. Türker, eigentlich gesetzt, sagte dazu: „Der Trainer weiß immer, was er tut, und er wird auch in Aachen wissen, was er tut.“ Das nötige Selbstvertrauen für den schweren Gang am Tivoli hat der 31-Jährige allemal: „Daran hat es mir noch nie gemangelt.“ Seine erste und entscheidende Aktion gegen Aue war der beste Beweis. hunz