Aus der Offenbach Post:
Aber Frank hat Personalsorgen: Mokhtari fällt aus, Türker und Müller fraglich
Offenbach (cd) – Erholung statt Belastung lautete in den letzten Tagen das Motto bei Kickers Offenbach. Nach dem 0:0 im Montagsspiel gegen Kaiserslautern wurde nur reduziert trainiert. Die medizinische Abteilung hatte hingegen alle Hände voll zu tun, denn das Remis war teuer erkauft. „Das Spiel hat große Spuren hinterlassen“, stellte Trainer Wolfgang Frank fest.
So fällt Verteidiger Manuel Hornig (Platzwunde im Gesicht) für die Partie heute um 18 Uhr beim 1. FC Köln ebenso aus wie Rechtsaußen Oualid Mokhtari (Faserriss in der Beckenmuskulatur) und Ersatztorwart Cesar Thier (Rückenprobleme). Fraglich ist der Einsatz von Stürmer Suat Türker und Außenverteidiger Christian Müller, die aufgrund von starken Prellungen zuletzt nicht trainieren konnten. Mittelfeldspieler Daniyel Cimen, der aufgrund einer Knöchelverletzung für die Partie in Köln schon abgeschrieben war, meldete sich einsatzbereit. „Wir fahren mit 20 Leuten nach Köln“, so Frank. „Das ist der Restkader.“ Lediglich Sean Dundee wurde nicht berücksichtigt.
Sichone-Comeback?
Sollte Türker ausfallen, stünden in Anestis Agritis und dem Ex-Kölner Denis Epstein passende Alternativen parat. Schlimmer würde die Kickers das Fehlen von Christian Müller treffen. Die komplette rechte Seite müsste dann neu besetzt und dabei improvisiert werden. Frank sieht die Situation aber gelassen: „Wir haben im Training Alternativen ausprobiert“, sagte der Trainer, der natürlich so wenig wie möglich umbauen will. Schließlich haben die Kickers in dieser Saison in der Defensive neue Stabilität bewiesen. Die Kickers spielten schon vier Mal zu Null – kein Team öfter. In der gesamten letzten Saison sind die Kickers nur dreimal ohne Gegentor geblieben.
Mangels Alternativen müsste Niko Bungert für Müller auf die Außenbahn rücken. Dann wäre ein Platz für Moses Sichone in der Innenverteidigung frei. Der 30-jährige Sambier hatte aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel fast einen Monat pausieren müssen und war erst vor einer Woche ins Training eingestiegen.
Am Montag saß „Big Mo“ auf der Bank, heute hofft er auf sein Comeback – beim Ex-Klub. „Ich habe fünf Jahre in Köln gespielt. Das war mein erster Verein in Europa, daran erinnert man sich natürlich besonders“, so Sichone. Auf viele Bekannte wird der Abwehrspieler aber nicht mehr treffen. „Von den Spielern, mit denen ich 2004 noch zusammen in Köln gespielt habe“, erzählt Sichone, „ist nur noch Matthias Scherz übrig.“
Doch die Radikalkur für den Kader ging gewaltig daneben. Die „Geißböcke“ verpassten den direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga und hinken jetzt wieder den Erwartungen hinterher. „Das ist schade für einen so großen Klub“, meint Sichone. „Aber Köln fehlen einfach Typen.“
Bleibt abzuwarten, wie die Kickers die Umstellungen verarbeiten, zumal sie auswärts erst drei Tore erzielt haben. Laut einer DFL-Statistik fanden bei den Kickers nur 55,9 Prozent ihrer 1232 Pässe in der gegnerischen Hälfte den Mitspieler – beide Werte sind die niedrigsten aller Zweitligisten. Aber der Respekt vor den Kickers ist auch in Köln groß. FC-Trainer Christoph Daum warnt vor einer „lauf- und kampfstarken Kontermannschaft, die dem 1. FC Köln alles abverlangen wird“.
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