Aus der Offenbach Post:
OFC-Trainer Andersen hat in letzten zwei Spielen Steigerung ausgemacht / Mokhtari vor Comeback in der Startformation
Von Stefan M o r i t z
Offenbach – „Kurz und klar: Ich erwarte drei Punkte“, sagt OFC-Trainer Jörn Andersen vor dem Hinrundenfinale in der 2. Fußball-Bundesliga morgen (18 Uhr) gegen den VfL Osnabrück, „aber es gibt eine Gefahr: Viele im Umfeld und unter den Fans denken, diese drei Punkte hätten wir schon sicher. Da kommt ja nur der Aufsteiger aus Osnabrück, die auswärts schwächste Mannschaft der Liga. Meine Aufgabe ist es zu verhindern, dass auch die Mannschaft so denkt. Wir müssen den Gegner genauso ernst nehmen wie Freiburg oder Hoffenheim.“ In den vergangenen beiden Spielen gegen eben diese Gegner, die beide in einem Remis endeten, will Andersen eine „leichte Steigerung“ ausgemacht haben „vom Einsatz, in den Zweikämpfen und im Spiel nach vorne.“ Diesen Aufwärtstrend gelte es nun fortzusetzen.
An seiner taktischen Formation, dem 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld, will Andersen festhalten. Als Ersatz für den gesperrten Innenverteidiger Niko Bungert kommen Manuel Hornig oder Daniyel Cimen in Frage. „Zwischen diesen beiden werde ich nach den Eindrücken in den letzten Trainingseinheiten entscheiden. Wichtiger als der Gegner ist dabei, wer am besten mit Martin Hysky zusammenspielt“, sagte Andersen, der gleichwohl großen Respekt äußerte vor Osnabrücks Torjäger Thomas Reichenberger (9 Saisontreffer, zwei beim jüngst überzeugenden 3:0-Heimsieg am Sonntag gegen 1860 München): „Er ist ein sehr schlauer Stürmer. Ihn dürfen wir nicht so alleine lassen, wie es die 60er gemacht haben.“
Für die offensive Mittelfeldposition zentral hinter den Spitzen plant Andersen auch gegen Osnabrück mit dem erst 19 Jahre alten Benjamin Baier. „Es gibt eine große Chance, dass Benjamin erneut von Beginn an auflaufen wird“, sagte Andersen, „er hat seine Aufgaben insgesamt gut erfüllt. Es ist klar, dass noch nicht alles perfekt sein kann. Er hat ja erst zwei Zweitligaspiele von Anfang an bestritten. In Hoffenheim war er in der zweiten Halbzeit in ein paar Szenen zu hektisch. Das habe ich mit ihm besprochen, dass er da ruhiger bleiben soll. Er ist ja ein Spieler, der zuhört und besser werden will.“
Als Ersatz für diese Position, für die der OFC für die Rückrunde eine Verstärkung sucht, hat Andersen aus dem aktuellen Kader „ein, zwei Spieler im Hinterkopf“, deren Namen er allerdings für sich behalten wollte. Stürmer Suat Türker auf diese Position zurückzuziehen, wie in den letzten 16 Minuten nach Baiers Auswechslung in Hoffenheim, sei allerdings keine mögliche Dauerlösung. „Offensiv ist das sicher optimal. Aber auf dieser Position muss auch nach hinten gearbeitet werden. Und da ist die Frage, ob wir damit nicht Suat zu sehr seiner Stärken berauben“, sagte Andersen. Die zweite Option für diese Position wäre wohl Oualid Mokhtari. Bei ihm hat Andersen nach seiner vierwöchigen Verletzungspause von Trainingseinheit zu Trainingseinheit und in seinen zwei Kurzeinsätzen eine Formsteigerung ausgemacht. „Keine Rolle“ in den Planungen für die zentrale offensive Position hinter den Spitzen spielt Marco Reich, der für den Fall, dass Andersen an Baier festhält, damit rechnen muss, von Mokhtari aus der Startformation auf der rechten Seite verdrängt zu werden. Darauf deutet Andersens Einschätzung: „Marco muss seinen Rhythmus erst wiederfinden, sich nach der langen Auszeit mit Einsätzen lediglich im Landesligateam wieder an das höhere Tempo in der 2. Liga gewöhnen. Ich bin mir aber sicher, in der Rückrunde werden wir einen besseren Marco Reich sehen.“
Eine Startplatzgarantie gab Andersen Torwart Cesar Thier, trotz seiner Fehler bei den beiden Gegentoren in Hoffenheim. „Für mich ist zwar jedes Tor prinzipiell haltbar, aber ich will Cesar keine Vorwürfe machen. Er wird Freitag im Tor stehen, wenn er sich nicht noch verletzt.“ Grundsätzlich wichtig sei für alle Spieler, das Selbstvertrauen aus den beiden Remis gegen Freiburg und in Hoffenheim auch ins Spiel gegen Osnabrück mitzunehmen, das „Wissen, dass wir gegen alle Gegner bestehen und auch nach vorne spielen können.“ So soll morgen die lange Serie von zehn Spielen ohne Sieg endlich beendet werden.
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