Aus der Offenbach Post:
Kickers-Trainer Andersen trotz Personalsorgen zuversichtlich: „Können dort etwas holen“ / Baier hofft auf Bewährungsprobe
Offenbach (cd) – Jörn Andersen wusste nicht so recht, wie er die Situation bewerten sollte. Einerseits, so sagte der Trainer des Zweitligisten Kickers Offenbach, habe er sich gefreut, als er am Mittwoch beim Mannschaftsessen in einem italienischen Restaurant endlich mal wieder den kompletten Kader um sich herum hatte. Gleichzeitig war der Norweger aber auch traurig, weil fast ein Drittel der 25 Spieler für die Partie am Sonntag (14 Uhr) beim Tabellenzweiten FSV Mainz nicht zur Verfügung stehen. Entmutigen lässt sich der Trainer aber nicht. Im Gegenteil: „Die wenigen Spieler, die wir haben, sind fit genug, um den Kampf anzunehmen“, kündigte Andersen an. Details zur Aufstellung werde er aber erst am Sonntag bekannt geben. Nur so viel verriet der Trainer vorab: Sollte Innenverteidiger Moses Sichone (Prellung) rechtzeitig fit werden, wird er in der Startelf stehen. „Moses ist ein Kämpfer, der die Ärmel hochkrempelt. Ich bin zuversichtlich, dass er dabei ist“, sagte Andersen, der zudem hofft, dass auch Angreifer Anestis Agritis (Grippe) wieder zur Verfügung steht.
Ganz anders sieht die Situation bei Mainz aus. „Die werden elf sehr gute Spieler auf dem Platz und noch genug Alternativen auf der Bank haben“, sagt Andersen. „Mainz hat eine starke Mannschaft, die eigentlich in einer anderen Liga spielt als wir. Mit der richtigen Einstellung können wir aber auch dort etwas holen.“ Ein Blick auf die Rückrundentabelle bestätigt Andersens Einschätzung, denn dort liegen die Kickers (acht Punkte, 9:9 Tore) nach fünf Spielen als Sechster vier Plätze vor Mainz (6/6:6), das allerdings im Gegensatz zum OFC erst zwei Heimspiele ausgetragen hat. Was außerdem auffällt: Die offensive Spielweise von Andersen scheint sich langsam bezahlt zu machen. So haben nur Hoffenheim (12) und Wehen (10) in der Rückrunde mehr Tore erzielt als die Kickers (9). Allerdings gibt es in Jena (12) und Paderborn (13) auch nur zwei Teams, die mehr Gegentreffer kassiert haben. Trotzdem wird Andersen wohl erneut mit einer Mittelfeldraute und Benjamin Baier (19) als Ersatz für den gesperrten Ricardo Sousa spielen. Baier, in den letzten drei Partien vor der Winterpause jeweils in der Startelf, nahm die Rückversetzung klaglos hin, hofft nun aber auf eine Bewährungsprobe: „Der Trainer hat gesagt, dass ich weiter an mir arbeiten muss. Es liegt nun an mir. Wenn ich nun eine Chance bekomme, will ich sie auch nutzen.“
Der FSV Mainz 05 hat derweil trotz der 0:2-Hinspielpleite gegen Kickers Offenbach drei Punkte fest eingeplant. „Wir wollen und sollten das Spiel gewinnen“, sagte Trainer Jürgen Klopp, der allerdings „mit einem selbstbewussten Gegner“ rechnet.