Aus der Frankfurter Rundschau:
Als Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus mit ihrem letzten Pfiff den Erfolg wasserdicht machte, ging ein Aufschrei durch das Stadion am Bieberer Berg. Das 2:1 (1:0) gegen Carl Zeiss Jena bedeutete für die Offenbacher Kickers nicht nur den dritten Sieg im Jahr 2008, sondern auch einen „nicht ganz kleinen Schritt“ in Richtung Klassenerhalt in der Zweiten Fußball-Bundesliga, wie Kickers-Kapitän Thorsten Judt hinterher feststellte. Der Jenaer Trainer Henning Bürger musste dagegen anerkennen, „dass wir stramm in Richtung dritter Liga marschieren“.
An der Berechtigung des Erfolges der Offenbacher gab es derweil keine Zweifel. Von Beginn an war der OFC überlegen und hatte Jena unter Kontrolle. „Sehr souverän“, fand Coach Jörn Andersen die Vorstellung seiner Mannschaft, die er mit der Hereinnahme der zuletzt in Mainz gesperrten Thorsten Judt und Ricardo Sousa wie gewohnt offensiv ausgerichtet hatte.
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Die erhofften Torchancen blieben nicht aus. Nachdem Torjäger Suat Türker noch in aussichtsreicher Situation abgeblockt worden (8.) und sein Sturmpartner Aristide Bancé mit einem Kopfball an Jenas Schlussmann Vasili Khamutouski gescheitert war (15.), war es wenig später der lange Mann aus Burkina Faso, der die Kickers per Kopfball in Führung brachte (18.).
Nach dem Treffer ließ der OFC nach, doch außer einem Fernschuss von Jan Simak, den Kickers-Torhüter Cesar Thier nur mit Mühe abwehren konnte (36.), gerieten die Offenbacher nicht in Gefahr. Das änderte sich auch nicht nach dem Seitenwechsel, zumal der OFC durch Bancés zweiten Kopfballtreffer schnell mit 2:0 in Führung ging (47.).
Bei weiteren Chancen der Gastgeber, die sich Türker (72.) und dem für den verletzten Sousa eingewechselten Adebowale Ogungbure (82.) auftaten, war ein höherer Erfolg der Kickers durchaus möglich, am Ende mussten sie dann aber doch noch zittern, weil der eingewechselte Sandor Torghelle eine Nachlässigkeit in der OFC-Deckung zum 1:2 nutzte (89.).
Doch die Kickers brachten den Vorsprung über die Zeit und landeten einen Sieg, der „unbeschreiblich wichtig war“, so Mittelfeldakteur Thomas Wörle. Allerdings müssen die Offenbacher, die vor den Sonntagspartien des 24. Spieltags auf Rang elf klettern konnten und fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge haben, im nächsten Spiel am Gründonnerstag beim 1. FC Kaiserslautern auf Türker verzichten. Der Torjäger sah nach einem absichtlichen Handspiel die fünfte Gelbe Karte und muss gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zuschauen.
Dem schönen Tag aus Sicht der Kickers tat das jedoch keinen Abbruch. Zumal die Offenbacher mittags stolz verkündet hatten, dass sie zum 31. Dezember 2007 erstmals seit langem ein positives Eigenkapital ausgewiesen haben: 52 000 Euro. Zudem hat der OFC gestern Lizenzierungsunterlagen bei der Deutschen Fußball-Liga eingereicht. 10.5 Millionen Euro beträgt der Etat für die zweite Liga, fünf Millionen für die dritte.