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Aus der Frankfurter Rundschau:
Da OFC-Coach Andersen in Lautern nur ein Stürmer bleibt, erwägt er eine Systemumstellung
VON ANDREAS HUNZINGER

Gestern regierte bereits wieder Zuversicht bei Jörn Andersen. Der Frust des Trainers von Zweitligist Kickers Offenbach über die vom Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes verhängten drei Spiele Sperre gegen Stürmer Aristide Bancé war einer kämpferisch-optimistischen Haltung gewichen. Natürlich, so der Norweger, sei Bancés Ausfall „ein harter Schlag für uns“. Zumal im wegweisenden Auswärtsspiel morgen (18 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern auch noch der gelbgesperrte Suat Türker ausfällt.

Doch das Fehlen des kompletten ersten Sturms soll laut Andersen keine Ausrede für den Fall sein, dass in Kaiserslautern nichts Zählbares verbucht werden könne. „Wir wollen mindestens einen Punkt mitnehmen“, sagt der Trainer, der das Vorhaben durchaus für realisierbar hält. „Kaiserslautern ist nicht so heimstark in dieser Saison“, sagt der OFC-Coach. „Der Betzenberg ist keine Burg mehr wie früher, wo alle Angst hatten, dort hinzufahren.“ Bezeichnenderweise habe der FCK, der in Abwehrchef Mathieu Beda und Mittelfeldakteur Sascha Kotysch ebenfalls zwei gesperrte Stammkräfte ersetzen muss, von den acht Punkten unter dem neuen Trainer Milan Sasic sieben auswärts und nur einen daheim geholt. Deswegen erwartet Andersen auch einen Gegner, der nicht auf Teufel komm raus stürmen wird.

Für sein Team heißt das, dass „wir taktisch gut stehen“. Darüber hinaus trägt sich Andersen mit dem Gedanken, auf die akute Stürmernot mit einer Systemumstellung zu reagieren. Der letzte verbliebene Angreifer, der Grieche Anestis Agritis, wird auflaufen. Ob er alleinige Spitze bleibt oder einen der offensiven Mittelfeldspieler – Denis Epstein, Marco Reich oder Oualid Mokhtari – an seine Seite gestellt bekommt, ist noch nicht entschieden. Sollte Andersen nur einen Stürmer aufbieten, käme wohl Adebowale Ogungbure als zweiter defensiver Mittelfeldmann zum Zug. Zumal der Nigerianer gegen Jena nach seiner Einwechselung überzeugte.

Hornig und Cimen im Training

Der OFC-Trainer will aber auch nicht ausschließen, dass er mit nominell drei Angreifern spielt: Agritis zentral, Mokhtari rechts und dann wohl Epstein oder Reich links. „Eine Entscheidung wird aber erst am Spieltag fallen“, sagt Andersen, der nur mit den übrig gebliebenen 16 Spielern nach Kaiserslautern reisen wird. Immerhin wird sein Kader in Kürze wieder Zuwachs bekommen. Denn die beiden Defensivspieler Manuel Hornig und Daniyel Cimen befinden sich nach ihren langwierigen Verletzungen seit Montag wieder im Training. Hornig übt gar schon wieder mit der Mannschaft.