Aus der Offenbach Post:
Kapitän Judt wird Vertrag demnächst verlängern und will endlich mal nicht zittern
Offenbach (cd) – Der Kapitän ist wieder an Bord – und wird es voraussichtlich auch noch mindestens bis zum Juni 2009 bleiben. Nachdem der Einsatz von Thorsten Judt, Spielführer des Fußball-Zweitligisten Kickers Offenbach, heute (18 Uhr) im Spiel bei TuS Koblenz zwischenzeitlich wegen einer Fußverletzung fraglich war, gab der mit 36 Jahren älteste Feldspieler der 2. Liga gestern endgültig Entwarnung. Er habe mit einem Verband trainiert und sich dabei gut gefühlt, sagte Judt, der seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit den Kickers wohl demnächst verlängern wird.
„Es stimmt, dass ich ein Angebot bekomme. Wie es im Detail aussieht, weiß ich allerdings nicht“, sagte der Kapitän. „Wie die Eckdaten sein sollten, ist dem Verein bekannt. Ich gehe nicht davon aus, dass es einen Verhandlungs-Marathon geben wird.“ Judt rechnet damit, dass ihm die Kickers einen Ein-Jahres-Vertrag anbieten („Das ist bei Spielern in meinem Alter normal“), schließt aber auch eine Option für ein weiteres Jahr nicht aus. Dass seine Karriere in Offenbach endet, stehe damit aber nicht fest, meint der technisch starke Mittelfeldspieler. „Es ist bei mir zwar absehbar, dass bald Schluss ist, ich tue mich mit solch endgültigen Aussagen allerdings schwer.“
Klar Stellung bezog der Linksaußen hingegen bei der Frage, wie er zu der von Torhüter Cesar Thier geäußerten Kritik an der Offensive („Totalausfall“) und der zuletzt eigensinnigen Spielweise von Stürmer Suat Türker stehe. Die Aussagen von Thier seien „im Prinzip nicht so schlimm“, Zeitpunkt sowie Art und Weise (per Interview in unserer Zeitung) jedoch „etwas unglücklich“ gewesen, so Judt. „Der Trainer hat das vor der Mannschaft angesprochen, damit ist die Sache erledigt. Cesar ist halt ein emotionaler Typ, dem so etwas mal passieren kann.“ Dass ihn Türker im Spiel zuletzt mehrfach übersehen habe, wollte der Routinier ebenfalls nicht überbewerten. „Ich bin nicht blind und habe mit Suat darüber gesprochen. Er konnte es sich auch nicht erklären und ärgert sich am meisten. Die derzeitige Kritik an ihm ist überzogen, zumal jeder weiß, wie wichtig Suat für den OFC ist. Er nimmt sich momentan stark in die Pflicht und will vielleicht manchmal etwas zu viel machen.“
Vor Gegner Koblenz hat der Linksfuß viel Respekt: „Das ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die immer wieder gute Ergebnisse erzielt“, weiß Judt. „Das wird wie fast jedes Spiel ein Kampf über 90 Minuten – und wir wollen die Chance nutzen, mit einem Sieg ein weiteres Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt zu setzen.“ Denn Judt hat einen großen Wunsch: „Ich will bei Kickers Offenbach gerne mal nicht bis zum letzten Spieltag zittern, sondern schon vorzeitig wissen, wie es in der kommenden Saison weitergeht. Denn auch einem erfahrenen Spieler geht so etwas sehr an die Nerven.“