Aus der Frankfurter Rundschau:
Nach dem 1:1 in Koblenz fokussiert sich der Offenbacher Ärger auf den Referee
VON ANDREAS HUNZINGER
Zufrieden waren sie nicht, die Spieler der Offenbacher Kickers. Mit dem 1:1 (1:0) im gestrigen Auswärtsspiel bei der TuS Koblenz mochten sich die Fußballprofis des OFC lediglich arrangieren, wirkliche Freude empfanden sie nicht. „Es ist schade, dass wir nur mit einem Punkte nach Hause fahren“, sagte Innenverteidiger Moses Sichone, während sein Nebenmann Niko Bungert auch nicht gerade überschwänglich war. „Wir müssen mit dem Punkt eben leben“, sagte der 21-Jährige.
Der Ärger der Offenbacher war dadurch gespeist, dass sie im Stadion Oberwerth eine rechtschaffene Vorstellung abgeliefert und zudem noch geführt hatten. Nach anfänglichen Problemen, als die Koblenzer durch Kapitän Anel Dzaka (1.) und einen Kopfball von Fatmir Vata (6.) zwei gute Möglichkeiten hatten, bekamen die Kickers die Partie zunehmend in den Griff. Und nachdem Schiedsrichter Marc Seemann bei einer Attacke von TuS-Verteidiger Andreas Richter gegen Stürmer Suat Türker im Strafraum den eigentlich fälligen Elfmeter für den OFC nicht gepfiffen (11.) und Türker kurz darauf mit einem Schlenzer das Koblenzer Gehäuse nur knapp verfehlt hatte (20.), gingen die Offenbacher nach 33 Minuten schlussendlich in Führung. Angreifer Anestis Agritis traf im Anschluss an einen abgewehrten Schuss von Verteidiger Martin Hysky aus kurzer Distanz.
Nach dem Seitenwechsel behielt der OFC zunächst die Kontrolle, den nächsten Treffer erzielten allerdings die Gastgeber. Nach einem angeblichen Handspiel von OFC-Innenverteidiger Moses Sichone verwandelte Routinier Vata den fälligen Freistoß aus 22 Metern zum 1:1 in den linken Winkel (56.). Allerdings sorgte der Freistoßpfiff von Schiedsrichter Seemann für mächtig Ärger bei den Kickers. „Jeder hat gesehen, dass das kein Handspiel war“, schimpfte Sichone. Mehr noch als diese Szene erregte der nicht gegebene Elfmeter die OFC- Gemüter. „Wir hätten die drei Punkte mitgenommen, wenn der Schiedsrichter da Elfmeter gegeben hätte“, war sich Torschütze Agritis sicher.
OFC-Coach Jörn Andersen sah es genau so, und er war deshalb „mit dem Resultat nicht zufrieden“. Sehr wohl aber mit der Vorstellung seiner Mannschaft. „Taktisch gut, engagiert und offensiv“ sei sein Team aufgetreten, so Andersen. Dass es dennoch nur zu einem Remis gereicht hatte, lag auch daran, dass Eilhoff bei der besten Chance des OFC im zweiten Durchgang den von seinem Verteidiger Branimir Bajic in Richtung eigenem Tor abgefälschten Ball gerade noch parieren konnte (79.). Andersen war sich aber sicher, dass die Kickers, die seit dem 2:0 am ersten Spieltag in Paderborn auf einen Auswärtssieg warten, in den noch ausstehenden vier Partien in der Fremde irgendwann siegen wird, „wenn wir so spielen wie heute“.