Aus der Frankfurter Rundschau:
Bancé könnte das letzte Spiel für den OFC gemacht haben
Später hatte Aristide Bancé Redeverbot. „Nix, nix“, beschied der Angreifer der Offenbacher Kickers die Journalisten, die ihn nach besagter Szene in der 44. Minute der Partie gegen Mönchengladbach fragen wollten. Der lange Mann aus Burkina Faso durfte nichts sagen, wahrscheinlich war ihm auch nicht nach Reden zumute. Denn Bancé hatte dem OFC einen Bärendienst erwiesen, als er den Gladbacher Nationalstürmer Oliver Neuville weit in des Gegners Hälfte umgegrätscht und für die Attacke die Rote Karte gesehen hatte. Auch wenn kurz nach der Pause Innenverteidiger Moses Sichone ebenfalls vom Platz flog, so war der Feldverweis für Bancé der Anfang allen Offenbacher Übels an diesem Tag. Zumal der Stürmer bis dahin bester OFC-Spieler gewesen war.
Trainer Jörn Andersen nahm sich Bancé gestern Abend im Teamhotel noch zur Brust. Zuvor hatte der Norweger schon gesagt, „dass Aristide uns geschadet hat“. Den Stab wollte Andersen über den 23 Jahre alten Angreifer aber nicht brechen. Sicher sei es „nicht glücklich gewesen, in dieser Szene so reinzugehen“, so der OFC-Coach, „aber Aristide ist noch jung und muss lernen.“ Und außerdem habe Bancé ja die Möglichkeit, „das wiedergutzumachen – irgendwann“.
Die kurze Pause wählte Andersen bei diesem Satz mit Bedacht. Denn in dieser Saison wird Bancé für den OFC wohl nicht mehr spielen. Nachdem der Angreifer vor einigen Wochen bereits wegen eines Ellbogenstoßes im Spiel gegen Carl Zeiss Jena für drei Wochen gesperrt worden war, kann er als Wiederholungstäter kaum auf Milde des DFB-Sportgerichts hoffen. Das bedeutet, dass die elfte Partie, die Bancé für den OFC bestritten hat, im schlechtesten Fall schon seine letzte war. Denn die Kickers haben Bancé zwar auch für die nächste Saison von Metallurg Donezk ausgeliehen, aber nur für die zweite Liga. hunz