Aus der Offenbach Post:
Coach will sich am Dienstag erklären
Offenbach (dpa) – Zweitliga-Absteiger Kickers Offenbach will mit Jörn Andersen einen neuen Anfang in der 3. Liga starten, doch der Trainer hat dem Verein zunächst das Ja-Wort verweigert. Nach einem Gespräch mit der Vereinsführung erbat Andersen am Montag 24 Stunden Bedenkzeit, ob er seine Arbeit bei den Hessen fortsetzt. „Ich muss den Abstieg erst einmal verdauen“, erklärte der Norweger. Sportmanager Michael Dämgen wird dem Fußballclub dagegen treubleiben. „Er hat einer weiteren Zusammenarbeit zugestimmt“, sagte Vizepräsident Thomas Kalt.
Dämgen war am Sonntagabend nach der Rückkehr aus Osnabrück von den enttäuschten Fans, die den Mannschaftsbus mit Eiern bewarfen, als Buhmann und Hauptverantwortlicher für den Abstieg beschimpft worden. Dennoch erhielt er nach dem mehrstündigen Treffen das Vertrauen der Vereinsspitze und soll nun eine Mannschaft zusammenstellen, die in der 3. Liga um den Aufstieg mitspielen kann.
Dies wird kein leichtes Unterfangen. Da der Etat nach dem bitteren Abstieg von 10,5 Millionen Euro auf etwa 4,5 Millionen Euro gesenkt wird, stehen im Kader der Kickers gravierende Änderungen an. „60 bis 65 Prozent der Einnahmen fallen weg. Wir müssen handlungsfähig bleiben“, erklärte Kalt. Bislang haben nur Niko Bungert, Benjamin Baier, Martin Hysky, Maximilian Watzka, Thomas Wörle sowie die im April verpflichteten Nachwuchsspieler Sebastian Rode und Daniel Goldschmitt gültige Verträge für die 3. Liga. Bei fünf weiteren Profis besitzt der Club die Option auf eine weitere Zusammenarbeit.
„Es wird einen riesigen Schnitt geben. Wir werden uns von vielen Spielern trennen müssen“, erklärte Präsident Dieter Müller. Akteure wie die Top-Angreifer Aristide Bancé und Suat Türker werden ebenso nicht zu halten sein wie Mittelfeldspieler Ricardo Sousa oder die Abwehrspieler Moses Sichone und Christian Müller. Dafür soll Andersen auf jeden Fall bleiben, obwohl der im November für den zurückgetretenen Wolfgang Frank verpflichtete Norweger nicht die erhoffte Rettung bewerkstelligen konnte. „Er ist für mich ein guter Trainer“, sagte Müller.
Verworfen wurde am Montag ein Einspruch gegen die vom Ligavorstand der Deutschen Fußball Liga (DFL) reduzierte Strafe für den Ligarivalen TuS Koblenz. „Nach juristischer Prüfung bin ich der Meinung, dass das Aufteilen der Koblenzer Strafe auf zwei Spielzeiten nicht satzungsgerecht ist. Mit Blick auf die sportlichen Ergebnisse vom Wochenende würde jedoch selbst ein vollständiger Abzug von neun Punkten nichts an der tabellarischen Situation verändern“, begründete Rechtsanwalt Horst Kletke den Verzicht.
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