Aus der Offenbach Post:
Baier überragt durch Tor und Torvorbereitung gegen Burghausen
Offenbach – Die Fans von Wacker Burghausen erreichten gestern die Stehplätze auf dem Bieberer Berg erst in der 20. Minute. Als sie noch mit Fahnen aufhängen beschäftigt waren, schoss Benjamin Baier nach Mesic-Flanke volley aus sieben Metern ungehindert zum 2:0. Das Spiel war gelaufen und eigentlich hätten die Wacker-Fans wieder heimfahren können.
Schließlich hatten sie bereits das 1:0 in der 14. Minute verpasst. Baier hatte aus halblinker Position in den 16er geflankt. Der freistehende Steffen Haas konnte aus sieben Metern ungehindert zum 1:0 köpfen. Aus ähnlicher Position hatte Mirnes Mesic dann in der 21. Minute geflankt und den freistehenden Baier gefunden. Nachdem Christian Fröhlich den Burghausener Innenverteidiger Björn Hertl in der sechsten Minute gefoult hatte und der Wacker-Kapitän ausgewechselt werden musste, wirkte die Abwehr der Bayern etwas ungeordnet. Auf der anderen Seite hatten die viel zu passiven Burghausener in der ersten Halbzeit nur eine Mini-Chance, als Roland Schmidt einen Freistoß von außen direkt aufs Tor zielte. Der wieder überragende Wulnikowski konnte den Ball aber abwehren. In der ersten Halbzeit sahen die 7703 Zuschauer einen spielbestimmenden Benjamin Baier. Neben seinem Tor und seiner Torvorbereitung, glänzte er dadurch, dass er immer wieder versuchte, das Spiel an sich zu reißen und steile Pässe nach vorne zu spielen. Hans-Jürgen Boysen sagte nach dem Spiel über Baier: „Er war unser spielentscheidender Mann auf dem Platz.“ Gerade zwischen der zehnten und 35. Minute sah er bei seinen Kickers die stärkste Phase.
In der zweiten Halbzeit wurde der eingewechselte Florian Galuschka zum tragischen Held. In der 51. und 55. Minute tauchte er zweimal völlig freistehend vor Wulnikowski auf. Das erste Mal parierte der Kickers-Keeper, beim zweiten Mal setzte Galuschka den Ball neben das Tor. Wacker-Trainer Günter Güttler: „Hätte er ein Chance verwertet, wäre das Spiel bestimmt noch mal gekippt.“
Anschließend ließen bei den Spielern beider Mannschaften die Kräfte merklich nach. In dieser Phase bewies Kickers-Stürmer Mirnes Mesic seine läuferische Klasse. Er bekam mehrfach Szenenapplaus, als er scheinbar aussichtlose Bälle zurückeroberte. Dazu glänzte er mit seiner Übersicht. Gleich mehrfach spielte er Tufan Tosunnoglu frei, der es schaffte, gleich viermal freistehend vor dem Torwart (einmal gar aus drei Metern) nicht zu verwandeln. Doch der Titel „Tragik-Held“ war bereits an Burghausens Galuschka vergeben, zumal der wegen Meckerns in 86. Minute Gelb-Rot sah.
Kickers-Mittelfeldspieler Steffen Haas zeigte nach dem Spiel in Suttgart abermals eine Klasse-Leistung. Seine Dominanz im Mittelfeld verhinderte, dass Wacker im zweiten Teil der zweiten Halbzeit noch mal ins Spiel kam.