Aus der Offenbach Post:
Denkpause für das OFC-Mittelfeldtalent?
Wuppertal (cd) – Anfang des Monates noch der umjubelte Held, jetzt auf einmal in der Kritik: Benjamin Baier, Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten Kickers Offenbach, muss sich derzeit vorkommen wie in einer Achterbahn der Gefühle.
Beim 2:0-Erfolg am 2. Spieltag gegen Wacker Burghausen wurde der 20-Jährige (ein Tor, eine Vorlage) als Matchwinner gefeiert, ebenso sechs Tage später, als er beim 1:0 im DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth den Siegtreffer erzielte. Doch seitdem lief bei Benjamin Baier nicht mehr viel zusammen. Beim 1:1 gegen Union Berlin wurde er nach 58. Minuten ausgewechselt. In Wuppertal war für ihn nun sogar zur Halbzeit Schluss – nach einer ganz schwachen Leistung, die auch Trainer Hans-Jürgen Boysen nicht beschönigen wollte. „Benni war ein Totalausfall“, sagte der 51-Jährige. „Wir haben in der ersten Hälfte quasi ohne Zehner gespielt. Da muss man sich nicht wundern, wenn kaum Bälle in die Spitze kommen.“
Baier selbst zeigte sich einsichtig: „Ich kann die Entscheidung des Trainers, mich auszuwechseln, nachvollziehen, weil ich nicht das gespielt habe, was ich kann. Aber wir haben ja auch schon gezeigt, dass es anders geht.“ Ob Baier am Samstag gegen Dresden wieder von Beginn an spielt, darf aber bezweifelt werden. Zwar betonte Boysen, dass man einer jungen Mannschaft Fehler zugestehen müssen, Baier („Ich brauche ab und zu einen Tritt in den Hintern“) wird aber wohl erstmal eine kleine Denkpause erhalten.
Doch wer soll ihn ersetzen? In Wuppertal beorderte Boysen nach der Auswechslung von Baier zunächst Steffen Haas vom defensiven Mittelfeld auf die Spielmacherposition. Erst in der 68. Minute wechselte der Trainer den gelernten Zehner Sebastian Becker ein, der bei seinen bisherigen Einsätzen noch keine großen Impulse geben konnte. Gegen Dresden wird der ehemalige Augsburger wohl trotzdem eine Chancen von Beginn an erhalten und für mehr Gefahr sorgen. Denn die Kickers, das hatte nicht nur Kapitän Martin Hysky erkannt, hatten in Wuppertal „zu wenige Torschüsse“. Zudem habe die Mannschaft „ein bisschen zu passiv gespielt“. Torwart Robert Wulnikowski wurde deutlicher: „Wir haben uns selbst geschlagen und hatten am Ende sogar Glück, dass wir nicht abgeschossen wurden. Wir müssen das Spiel jetzt schnell abhaken und es am Samstag gegen Dresden besser machen.“ Mittelfeldspieler Steffen Haas sieht es ähnlich: „Wenn wir jetzte gegen Dynamo Dresden gewinnen, ist alles wieder so wie vorher.“ Mit Benjamin Baier als Matchwinner?