Aus der Offenbach Post:
Offenbach – (joko) Aus einer wechselhaften könnte sich jetzt endlich eine feste Beziehung entwickeln. Christian Pospischil und Kickers Offenbach – sie haben sich gesucht, gefunden, verloren und kommen dank Hans-Jürgen Boysen doch immer wieder zusammen.
„Christian Pospischil hat einen sehr guten Job gemacht“, lobte der Trainer den 23-Jährigen am Samstag. Nicht nur wegen seines Führungstores in der 28. Minute, als er beim ersten Schussversuch (mit rechts) abgeblockt wurde, beim zweiten (mit links) dann ins kurze Eck getroffen hat. Im zentralen Mittelfeld spielte Pospischil die erste Halbzeit überragend, ordnete neben dem zweikampfstarken Haas das Spiel, gab wichtige Impulse in der Offensive.
„Im großen und ganzen war ich zufrieden. Aber an dieser Leistung muss ich mich jetzt auch messen lassen“, sieht Pospischil persönlich und für die Mannschaft noch Steigerungsmöglichkeiten. Seit Boysen wieder das 4-2-3-1-System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern installiert hat, spielt Pospischil neben Haas, hat sich gegen Michael Kokocinski behauptet. Von einem Stammplatz will Pospischil angesichts der Konkurrenz im Kader (noch) nicht sprechen. „Wenn ich weiter so spiele, könnte es einer werden.“
Schon in der Jugend spielte der von Kickers Obertshausen zum OFC gewechselte Pospischil am Bieberer Berg, ehe er in das Jugendinternat von Borussia Mönchengladbach wechselte. Im Januar 2005 kehrte er zum OFC zurück, ist mit Hans-Jürgen Boysen aufgestiegen und hat 23 Zweitligaspiele (1 Tor) bestritten. Die Kickers wollten den Vertrag 2007 verlängern, doch in Pospischils Urlaub ließ sein damaliger Berater eine Frist verstreichen. Die Kickers zogen ihr Angebot zurück und Pospischil wechselte nicht nur den Verein (Sportfreunde Siegen), sondern auch den Berater (inzwischen Klaus Gerster).
Nach der Siegener Insolvenz ermöglichte Boysen die Rückkehr nach Offenbach. Nach einem zweiwöchigen Probetraining gab Boysen, der die Vielseitigkeit Pospischils schätzt, grünes Licht für den dritten Anlauf auf dem Bieberer Berg. Zehn Einsätze in der 3. Liga und sieben in der Oberliga stehen zu Buche. Wobei es in der U23 sogar den doppelten Pospischil gibt, denn neben Christian spielt dort auch sein jüngerer Bruder Simon.
Technisch versiert, mit einem guten Auge für die Mitspieler hat Christian Pospischil sich im Zweikampfverhalten und in der Schnelligkeit verbessert. Das Manko war bisher die mangelnde Torgefahr. Doch auch auf diesem Sektor will der neben Daniel Endres dienstälteste Kickers-Spieler öfter als Vorbereiter und Torschütze in Erscheinung treten. „Ich muss einfach noch mehr nach vorne stoßen und den Abschluss suchen.“ Dann dürfte einer längerfristigen Beziehung (Vertrag läuft am Saisonende aus) nichts im Weg stehen.