Aus der Offenbach Post:
Erfurt – Die Offenbacher Kickers haben es trotz einer 1:0-Führung nicht geschafft, ihre Negativserie zu beenden. Boysens Team musste sich am Mittwochabend bei Rot-Weiß Erfurt mit einem 1:1 begnügen und wartet seit sechs Spielen auf einen Sieg. Von Christian Düncher
Boysen konnte der Begegnung dennoch auch etwas Positives abgewinnen: „Auch wenn wir nicht gewonnen haben, so haben wir zumindest den siebten Platz verteidigt“, sagte der Trainer.
Boysen hatte im Vergleich zum 0:0 gegen den FC Erzgebirge Aue nicht nur die Taktik geändert (von 4-1-3-2 auf 4-4-2), sondern auch in personeller Hinsicht einen Wechsel vorgenommen. So rückte anstelle von Sebastian Becker (Fußverletzung) Steffen Haas nach auskuriertem Muskelfaserriss in die Startelf, wo er mit Alexander Huber im Mittelfeld die „Doppelsechs“ bildete. Und Haas war es auch, der den OFC nach neun Minuten in Führung brachte, als der ehemalige Offenbacher Thorsten Judt nicht richtig klären konnte, der Ball über Daniel Damm in die Mitte kam und Haas Erfurts Torwart Dirk Orlishausen mit einem Flachschuss aus zwölf Metern überwand.
Die Kickers, bei denen sich die zuletzt arg gescholtene Offensive deutlich verbessert zeigte, hätten die Führung bis zur Pause sogar noch ausbauen können, doch als Judt dem ihm enteilten Damm im Strafraum von hinten in die Beine lief, blieb der Elfmeterpfiff des Schiedsrichter aus (18.). Wenig später hatte Mirnes Mesic das 2:0 auf dem Fuß, als er den Erfurter Torwart nach einer zu kurzen Rückgabe von Bastian Pinske (ebenfalls einst Kickers Offenbach) überlupfte, der Ball jedoch kurz vor der Torlinie auf- und von dort über die Latte sprang. Aber auch die Gastgeber hatten einige Möglichkeiten, scheiterten jedoch am starken OFC-Torwart Robert Wulnikowski.
Aus der Führung kein Kapital geschlagen
„In der ersten Hälfte haben wir eine Leistung gezeigt, mit der ich leben kann“, sagte Boysen. „Nach der Führung gab es für uns einige Räume. Wenn wir da die Situationen sauberer ausspielen, machen wir das 2:0, das uns durchaus gut zu Gesicht gestanden hätte.“
Auch nach dem Seitenwechsel verpassten es die Kickers, aus der Führung Kapital zu schlagen und ließen Erfurt plötzlich zu viel Raum. Mit Glück (Kopfball an den Pfosten, Fröhlich blockt den Nachschuss) und Geschick (Wulnikowski rettet gegen den alleine auf ihn zulaufenden da Silva) verhinderte der OFC zunächst noch den Ausgleich.
Ausgleich lag in der Luft
Ausgerechnet als Boysen in Marc Heitmeier einen Spieler zur Stärkung der Defensive einwechseln wollte, war es dann aber geschehen: da Silva flankte von der rechten Seite vollkommen unbedrängt auf Timo Semmer, der aus kurzer Entfernung zum 1:1-Endstand traf. „Der Ausgleich lag in der Luft, das Ergebnis ist insofern verdient“, sagte Boysen. Vizepräsident Thomas Kalt sah es ähnlich: „Die erste Halbzeit war richtig gut, aber das 1:1 ist leistungsgerecht.“