Aus der Offenbach Post:
Offenbach – Krisen hat er in seiner langen Profikarriere mit 303 Spielen in der Fußball-Bundesliga und 177 Toren so einige erlebt. In seiner Zeit in Köln, in Stuttgart, in Saarbrücken oder auch in Frankreich in Bordeaux. Von Holger Appel
Doch Mittelstürmer Dieter Müller hat sich immer wieder selbst aus dem Sumpf herausgezogen, wie er gestern versicherte. Und genau das erwartet der inzwischen 55 Jahre alte Präsident des Drittligisten Kickers Offenbach nun auch von Suat Türker, dem einstigen Torjäger, den Trainer Hans-Jürgen Boysen am Samstag nicht einmal mehr für den Kader in Unterhaching (2:1) nominiert hatte. „In so einer Situation“, sagt Müller mit Blick auf Türker und in Erinnerung an seine eigene Karriere, „musst du die unbedingte Bereitschaft zeigen. Du muss mehr machen als alle anderen, intensiver trainieren, an der Spritzigkeit arbeiten. Nur so kommt man aus einem Loch wieder heraus.“ Türker hat in 22 Spielen seit seiner Rückkehr aus Freiburg nur zwei Tore erzielt – viel zu wenig für einen Mann seiner Klasse (101 Zweitligaspiele, 38 Tore). Müller weiter: „Suat hat jetzt vom Trainer eine Pause erhalten, aber wir planen natürlich weiter mit ihm. Wir stehen zu ihm.“
Mehr Freude hat Müller an David Ulm (zuvor FSV Frankfurt), der als Angreifer bereits die entscheidenden Tore für den OFC in Bremen und in Unterhaching erzielt hat. „Er hat sich gut integriert, ist schnell und stark am Ball – mir macht er großen Spaß“, sagt Müller. Der einstige Torjäger setzt zudem große Hoffnungen auf den genesenen Stürmer Mirnes Mesic („Er hat große Qualitäten, die er einbringen kann. Wenn er das macht, ist er ein absoluter Führungsspieler“) und Nachwuchsmann Ugur Albayrak („Ein guter Junge, dem nur das Erfolgserlebnis fehlt. Aber er brennt richtig – das kann was werden“). Zudem testen die Kickers in dieser Woche im Training Angelo Vaccaro (zuvor Eintracht U23, Kickers Stuttgart)
Deshalb ist dem OFC-Präsident für die nächsten Woche mit den Spielen gegen Tabellenneunten Jena, beim 15. Dresden und gegen den 13. Heidenheim nicht bange, zumal die Kickers mit nur sieben Gegentoren aus elf Spielen die beste Defensive der 3. Liga stellen. Müller: „Wir hatten zuletzt eine gewisse Unruhe – aber wenn ich mir die Tabelle mit Platz sechs und nur zwei Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz anschaue, besteht dazu kein Grund. Wir sind im Soll, haben ein lösbares Programm. Wir können voll angreifen.“
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