Kickers-Trainer Wolfgang Frank kündigt personelle Wechsel an und fährt drei Tage ins Trainingslager (Quelle: op-online.de)
Offenbach (joko) – Selten sah man Wolfgang Frank so verärgert wie am Sonntag nach der 0:2-Hemniederlage der Offenbacher Kickers gegen den SC Paderborn. Auch 24 Stunden später hatte sich die Wut des Kickers-Trainers nicht gelegt. Der 55-Jährige fühlte sich von seiner Mannschaft, der er mangelnde Einstellung vorwarf, im Stich gelassen. Die dritte Heimniederlage (nach Karlsruhe und Kaiserslautern) wird Konsequenzen haben. Frank fährt mit der Mannschaft schon am Mittwoch ins Trainingslager, um sich drei Tage lang auf das Spiel am Freitag in Unterhaching vorzubereiten.
Herr Frank, Ihr Ärger ist immer noch nicht verflogen?
Frank: Nein. Weil das 0:2 so unnötig war. Wir haben Tage lang vor dem Spiel alles besprochen. Und dann ist es doch genau so gekommen. Die Paderborner haben uns eingeschläfert. Und wir haben keine Emotionen und zu wenig Aggressivität gezeigt. Das ist ja das Verrückte: Wir haben unter der Woche aggressiver trainiert als wir dann gespielt haben. Aber schon in Karlsruhe haben wir die Mehrzahl der Zweikämpfe verloren. Wir haben gegen Paderborn eine Gelbe Karte bekommen, und das war ein Stürmer. Ich rede ja jetzt aggressiver als wir am Sonntag gespielt haben.
Waren die zwei freien Tage, die Sie nach dem Spiel in Karlsruhe gegeben haben, das falsche Signal?
Frank: Dafür muss etwas zurückkommen. Das sollte kein Zeichen sein, dass man sich ausruhen darf. Aber wenn wir so weitermachen, stecken wir ewig im Abstiegskampf.
Das ist nicht Ihr Anspruch?
Frank: Nein, im Gegenteil. Außerdem brauchen wir eine gute Ausgangslage für das Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt. Da geht es für den Verein um viel Kapital.
Braucht die Mannschaft den Druck des Abstiegskampfes, um ihr Potenzial abrufen zu können?
Frank: Ach, Druck ist doch immer da. Und wenn es der Druck ist, dass ich immer das nächste Spiel gewinnen will. Deshalb habe ich den Auftritt nicht ganz verstanden. Das Erwachen kommt dann immer erst, wenn die Niederlage da ist. Jetzt stehen wir wieder unter Zugzwang.
War die Mannschaft in der Sitzung am Montag einsichtig?
Frank: Sagen wir so, es war ziemlich ruhig. Aber klar ist auch, wenn wir uns jetzt in die richtige Richtung bewegen wollen, dann müssen wir etwas ändern.
Was muss sich ändern?
Frank: Die Mannschaft muss in Unterhaching eine Reaktion zeigen.
Was werden Sie in Unterhaching ändern?
Frank: Es wird personelle Änderungen geben.
Auf welchen Positionen?
Frank: Ich will jetzt nicht vorgreifen. Aber es war offensichtlich, dass wir auf den Außenpositionen nach vorne keine Impulse setzen konnten und nach hinten Probleme hatten.
Rechts schwächelt der 20-jährige Niko Bungert seit einigen Spielen.
Frank: Ja, wir haben schon vorher an eine Pause für ihn gedacht. Aber defensiv hatte er wenig Probleme, und wir haben immer gewonnen.
Markus Kreuz spielte für Thorsten Judt, konnte ihn aber nicht gleichwertig ersetzen.
Frank: Ich werde mit ihm nochmal reden. Auch wenn es nicht läuft, muss man zumindest mehr Initiative zeigen.
Wer von den bisherigen Ersatzspielern drängt sich auf?
Frank: Thorsten Judt und Oualid Mokhtari haben nach ihren Verletzungen wieder trainiert, sind absolute Alternativen. Auch Daniel Schumann und Christian Pospischil melden Ansprüche an.
Was erwarten Sie bei ihrem Ex-Klub Spvgg. Unterhaching?
Frank: Die 2000 Zuschauer dort werden uns zwar nicht die Hölle heiß machen, aber es wird trotzdem ein heißes Spiel, in dem wir drei Punkte holen wollen.
Quelle: http://www.op-online.de/regionalnews/Sport/67_142_31333338323733.htm