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Offenbacher Kickers geben sich in Kaiserslautern früh auf (Quelle: fr-online.de)

Die Offenbacher Kickers haben im Abstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder einen Rückschlag erlitten. Nach dem Sieg gegen Burghausen am vergangenen Wochenende unterlag der OFC gestern Abend beim 1. FC Kaiserslautern 0:4 (0:2) und verlor zudem Rüdiger Rehm durch einen Platzverweis.

Kaiserslautern – Eigentlich hatte alles gut angefangen für die Gäste. Die Mannschaft von Trainer Wolfgang Frank hatte anfangs keine großen Probleme, die Gastgeber in Schach zu halten. Die Abwehr stand gut sortiert, im Mittelfeld wurde trefflich gearbeitet und der Gegner kontrolliert, was allerdings auch daran lag, dass die Pfälzer ziemlich ideenlos agierten und fast ausschließlich mit langen Schlägen versuchten, die Offenbacher Hintermannschaft in Bedrängnis zu bringen. Den guten Eindruck verstärkte auch die erste Tormöglichkeit, als Oualid Mokhtari nach Zuspiel von Marco Reich mit einem Schlenzer aus halbrechter Position das FCK-Gehäuse nur knapp verfehlte (15.).

Von der 19. Minute an allerdings wendete sich die Begegnung zu Ungunsten des OFC. Verantwortlich dafür war Linksverteidiger Rüdiger Rehm, der, obwohl kurz zuvor bereits verwarnt, den aufgerückten Lauterer Verteidiger Sascha Kotysch mit einer unnötigen Grätsche niederstreckte und die Gelb-Rote Karte sah.

Den Gastgebern fiel allerdings trotz zahlenmäßiger Überlegenheit zunächst nicht viel ein, und so brauchte es erneut die Mithilfe der Offenbacher, damit die Partie für Kaiserslautern lief. Binnen vier Minuten brachten sich die Gäste mit teilweise vogelwildem Abwehrverhalten um die Früchte der bis dahin sehr soliden Arbeit. Beim 1:0 der Lauterer durch Sven Müller brachte kein OFC-Akteur den Kopf an den als Flanke gedachten Ball von des Lauterers, so dass die Kugel ins lange Eck trudelte (32.). Dem 2:0 durch Marcel Ziemer (36.) ging zunächst ein Querschläger von Kickers-Innenverteidiger Niko Bungert voraus, ehe der Torschütze die viel zu weit aufgerückte Offenbacher Abwehr überlaufen und einschießen konnte.

OFC-Coach Frank reagierte, nahm den indisponierten und zudem angeschlagenen Bungert vom Feld und brachte Matej Miljatovic (39.). In der Endphase der ersten Halbzeit bot sich dann den durch die beiden Treffer deutlich verunsicherten Kickers zwei Mal die Möglichkeit, den Anschlusstreffer zu schaffen. Zunächst schoss Mokhtari aus guter Position am kurzen Eck vorbei (45.), dann scheiterte Angreifer Suat Türker allein vor Kaiserslauterns Torhüter Jürgen Macho, nachdem dieser den Ball nach einem Schuss von OFC-Kapitän Thomas Wörle hatte abprallen lassen (45.+2).

Zwei Minuten nach Wiederbeginn war die Begegnung dann entschieden. Der starke FCK-Mittelfeldakteur Joshua Simpson kam am linken Strafraumeck an den Ball, umkurvte Christian Müller und Mokhtari und ließ OFC-Schlussmann Cesar Thier mit einem überlegten Flachschuss keine Chance – 3:0. Der Rest dieser Begegnung war das Bemühen einer desillusionierten Offenbacher Mannschaft um Schadensbegrenzung sowie das Bestreben der Pfälzer, den Erfolg mit möglichst kleinem Aufwand über die Zeit zu bringen. Gegen eine in sich zusammen gefallene OFC-Mannschaft genügte das allerdings voll und ganz. Vielmehr legten die Gastgeber, deren Trainer Wolfgang Funkel bis zum Saisonende Chefcoach bleiben wird, sechs Minuten vor dem Ende durch den eingewechselten Steffen Bohl per Kopf das 4:0 nach. Andreas Hunzinger