Aus der Frankfurter Rundschau:
Toppmöller entwickelt sich beim OFC zum Leistungsträger
VON JÜRGEN HEIDE
Als Dino Toppmöller am Sonntag nach seinen zwei Toren beim 3:2-Sieg über Aue zu Hause anrief, war Vater Klaus schon mit der georgischen Nationalelf in Richtung Trainingslager unterwegs. So erfuhr der Offenbacher Stürmer von Mutter Rosi, dass Toppmöller senior stolz auf seinen Filius war. „Ich bin gut in die Saison gekommen“, bestätigte Dino Toppmöller. Bereits beim 4:0-Pokalsieg des Fußball-Zweitligisten in Sandhausen hatte er ein Tor erzielt und ein weiteres vorbereitet.
Zuvor hatte der 26-Jährige sich darüber geärgert, dass dem OFC wegen des zwischenzeitlichen Fehlens von Suat Türker Sturmprobleme prognostiziert worden waren. Obwohl er selbst „eine Topvorbereitung“ gehabt und auch Anestis Agritis gut gespielt habe. „Das war nicht in Ordnung, obwohl ich kein Problem damit habe, dass Suat im Mittelpunkt steht.“ Sich selbst sieht Toppmöller beim OFC dennoch als „absolut anerkannt“. Er zahle das Vertrauen zurück, das Trainer Wolfgang Frank und Manager Michael Dämgen ihm nach seinem „Seuchenjahr in Regensburg“ geschenkt hätten. Deshalb und weil er sich mit seiner Frau Marion und Söhnchen Nuno Rafael im Rhein-Main-Gebiet wohl fühlt, schlug er vor Saisonbeginn auch ein Angebot des SC Paderborn aus.
Dass er sich beim OFC durchgesetzt hat, führt Toppmöller auch auf die Hilfe seines Beraters Andreas Kurzschenkel zurück. Der baute ihn in seiner schwierigen Anfangszeit bei den Kickers, wo er bis 2009 unter Vertrag steht, immer wieder auf. „Ihm kann ich hundertprozentig vertrauen, nachdem ich bei der Wahl meiner Berater oft falsch lag. Klaus Gerster und Kon Schramm zum Beispiel denken immer zuerst an die Spieler, mit denen sie viel Geld verdienen können. Da war ich das fünfte Rad am Wagen“, erzählt Toppmöller.
Bei Wolfgang Frank steht er derzeit hoch im Kurs: „Toppi ist gut drauf“, sagt der Trainer. „Es sieht so aus, dass er eine gewisse Stabilität gefunden hat, auch weil er nach dem Urlaub einen der besten Laktatwerte hatte.“ Dass der ehemalige Frankfurter und Bochumer auf seinen vorherigen Stationen stets umstritten war, führt der OFC-Coach darauf zurück, „dass er auf vielen Positionen spielen musste“. Frank dagegen sieht ihn nur als Stürmer. Als solcher will der Torjäger des Tabellenzweiten auch am Sonntag in Aachen wieder erfolgreich sein, wo der Einsatz von Moses Sichone wegen einer Zerrung fraglich ist.