Aus der Frankfurter Rundschau:
Den OFC und seine Keeper plagen mentale Probleme
Ruhig war es im Bus der Offenbacher Kickers auf der Heimfahrt vom Zweitligaspiel in Jena nicht. Heftig wurde diskutiert und die ernüchternde 0:2-Niederlage analysiert. „Jeder wusste genau, dass einiges schiefgelaufen war, auch in puncto Einstellung. Jena war bissiger als wir“, sagte OFC-Trainer Wolfgang Frank.
Am nächsten Tag sprach der 56-Jährige mit seinen Kickern die Fehler und den mangelnden Einsatz knallhart an. „Ich habe kritische Sachen gesagt und versucht festzustellen, warum die Einstellung nicht gestimmt hat. Wir haben eine große Chance verpasst. Es zeigt sich, dass wir noch viel lernen müssen“, sagte Frank.
Mit aller Gier habe sich seine Mannschaft in der Tabelle oben festsetzen wollen. Allein an der Umsetzung habe es gehapert. Warum auswärts die Trauben für die Hessen meist zu hoch hängen, versucht der Coach zu erklären: „Die letzte Konsequenz fehlt und vielleicht auch der Glauben. Das hängt mit dem Kopf zusammen“, analysierte er.
Damit war die Niederlage für ihn abgehakt. Am Montag gegen den 1. FC Kaiserslautern, der mit dem Rücken zur Wand steht, erwartet Frank eine deutliche Reaktion seiner Elf, warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen: „Die Fankultur hier ist schwierig. Es wird viel am Erfolg festgemacht. Meine Mannschaft braucht noch Zeit, aber es wird gegen Kaiserslautern einen großen Kampf geben.“
Platz im Tor noch nicht vergeben
Wer gegen den FCK das Tor hüten wird, ließ der Trainer noch offen. Weder Daniel Endres noch der in Jena ins Team zurückgekehrte Cesar Thier zeigen im Moment die nötige Souveränität. Für die etatmäßige Nummer eins Thier ist das Torwart-Wechselspiel ungewohnt. Wahrscheinlich ist ihm durch die fehlende Spielpraxis die Sicherheit abhandengekommen. „Ich werde mit den Jungs reden. Cesar hat in Jena Pech gehabt wie auch Daniel zuvor“, so Frank.
Bei Endres hatte er zuletzt eine psychisch starke Belastung gespürt, weshalb er Thier den Vorzug gab. Doch auch der Oldie, der bis Mittwoch nur beim Saisonauftakt zwischen den Pfosten gestanden und danach wegen einer Rückenverletzung seinen Stammplatz verloren hatte, schwächelte. Frank vermutet, dass die Verunsicherung beider Keeper im mentalen Bereich liegt.