Aus der Offenbach Post:
Ruben Gomez wird im Trainingslager getestet / Thier soll Chefscout werden
Aus Antalya berichtet Christian D ü n c h e r
Antalya – Spieler von Metalurg Donezk stehen bei Kickers Offenbach derzeit hoch im Kurs. Nachdem der Fußball-Zweitligist Ende vergangener Woche bereits Stürmer Aristide Bancé (23) bis zum Saisonende ausgeliehen hatte, trainiert seit gestern ein weiterer Akteur des Tabellen zwölften der ukrainischen 1. Liga beim OFC mit. Der 23 Jahre alte Argentinier Ruben Gomez war in der Vorrunde Stammspieler bei Metalurg Donezk, absolvierte 16 von 18 Spielen und soll nun im Trainingslager zeigen, ob er der gesuchte Spielmacher für die Kickers sein kann.
„Wir wollen ihn jetzt einfach mal hier mitlaufen lassen und schauen, inwieweit er unserem Anforderungsprofil entspricht“, sagte Sportmanager Michael Dämgen und stellte klar: „Wir suchen einen Zuspieler, einen Taktgeber. Der Spieler muss ballsicher sein und unsere Offensivkräfte in Szene setzen können.“ Nachdem der Mittelfeldspieler nach der langen Anreise allerdings erst gegen 2 Uhr morgens im Mannschaftshotel eingetroffen war, wirkte er bei den ersten beiden Trainingseinheiten noch etwas müde. Zudem plagten ihn Oberschenkelbeschwerden. Die ersten echten Rückschlüsse wird es somit frühestens im Testspiel heute gegen den Ligakonkurrenten SV Wehen Wiesbaden geben.
Unterdessen haben die Kickers Torwart Cesar Thier (40) angeboten, ab der kommenden Saison Chefscout des OFC zu werden. Der Brasilianer soll neben Spieler- und Spielbeobachtungen ein neues Sichtungsnetzwerk aufbauen und koordinieren. „Cesar hat sich in acht Jahren Kickers Offenbach große Verdienste erworben und kann die Möglichkeiten des OFC gut einschätzen“, sagte Vizepräsident Thomas Kalt. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Profi und seiner sprachlichen Fähigkeiten, sei Thier die optimale Lösung. Trainer Jörn Andersen sieht das ähnlich: „Wir müssen etwas im Scouting-Bereich machen und Cesar ist da der ideale Mann für uns. Vor allem, wenn es um brasilianische Spieler geht, kann er uns sehr helfen.“
Thier fühlt sich durch das Angebot des OFC geehrt: „Ich bin stolz, dass mir der Verein so eine verantwortungsvolle Aufgabe übertragen möchte“, sagte er. „Für jeden Spieler ist es ein Traum, nach der aktiven Karriere weiter im Profifußballs arbeiten zu können. Ich werde mir nun ein paar Gedanken machen und dem Verein dann meine Entscheidung mitteilen.“ Ob Thier in der kommenden Saison auch noch als Standby-Spieler zur Verfügung steht, wurde noch nicht besprochen.
Gespräche hat der OFC auch mit Oualid Mokhtari (25) und Christian Müller (24) geführt, deren auslaufende Verträge der Verein verlängern will. „Beide haben sich weiterentwickelt und sind mit dem Herz bei der Sache“, lobte Dämgen. „Sie wissen, dass sie wichtige Spieler sind und bei uns eine hohe Wertschätzung genießen.“
Müller spielt seit seinem siebten Lebensjahr für die Kickers (94 Regionalligaspiele, 56 Spiele in der 2. Liga). Oualid Mokhtari kam 2005 vom SV Wehen, hat 59 Zweitligaspiele bestritten. „Ich kann dazu jetzt noch nichts sagen, möchte erst mit meinem Berater sprechen“, meinte Mokhtari. „Entscheidend ist auch, ob wir es schaffen, die Klasse zu halten. Kickers Offenbach ist auf alle Fälle mein erster Ansprechpartner.“
Sportmanager Dämgen stehen harte Verhandlungen bevor, zumal Müller und Mokhtari einen gemeinsamen Berater haben – Ex-OFC-Manager Klaus Gerster.