Aus der Offenbach Post:
Offenbach – (app) Der Kapitän der Offenbacher Kickers ist enttäuscht. Vom Vorstand und vom Management. „Es gibt kein Angebot, kein Gespräch – nichts. Ich verstehe das nicht, das ist einfach nicht professionell“, schimpfte der 33 Jahre alte Innenverteidiger nach dem 0:0 gegen Erzgebirge Aue.
Dabei sei ihm von den Verantwortlichen der Kickers im Trainingslager im Januar in der Türkei gesagt worden, man werde rechtzeitig auf ihn zukommen. Denn Hyskys Vertrag läuft wie berichtet nach zwei Jahren (34 Spiele in der 2. Liga und bisher alle 35 Spiele in der 3. Liga; 1 Tor) zum Ende dieser Saison aus.
Hysky, zuvor unter anderem bei Rot-Weiss Essen und Energie Cottbus unter Vertrag, will bei den Kickers bleiben, und Trainer Hans-Jürgen Boysen würde ihn gerne halten. Problem: Hysky besitzt einen Vertrag zu Zweitliga-Konditionen. Das können und wollen die Kickers, die ihren Etat in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten von 5,1 auf 4,4 Millionen Euro reduzieren wollen (müssen), nicht mehr bezahlen.
„Bei uns gibt es eine Unbekannte – und das ist der DFB-Pokal“, sagte Sportmanager Andreas Möller. Wenn die Kickers im Hessenpokal noch zweimal gewinnen (Halbfinale am 20. Mai in Alzenau, Finalgegner, -termin und -ort noch offen) und in die erste Runde des DFB-Pokals einziehen, hätten sie bereits 150 000 Euro sicher. Damit lässt sich im Personalbereich einiges bewegen.
Möller versicherte erneut: „Wir haben keinen Druck, keine Hektik. Die nächste Transferperiode endet doch erst am 31. August.“ Ob sich Hysky so lange gedulden wird? Vermutlich nicht – falls ein passendes Angebot für den soliden Verteidiger, der in dieser Saison zu den Leistungsträger zählt, eingeht. Möller, auf Hyskys Frust angesprochen, sagte nur: „Fragen Sie doch mal 90 Prozent der Spieler in der 3. Liga, deren Verträge auslaufen, nach ihrer Situation für die neue Saison. Diese Liga ist nunmal nicht leicht zu stemmen für die Vereine.“
Bei dem aus Hoffenheim ausgeliehenen Steffen Haas haben die Gespräche hingegen begonnen. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler, der gegen Aue fehlte (Muskelfaserriss), versicherte erneut, dass er gerne noch ein, zwei Jahre bei den Kickers bleiben würde. Er kann aus Hoffenheim (Vertrag bis 2010) aber nicht noch einmal ausgeliehen werden. Haas: „Man muss jetzt abwarten, ob Hoffenheim tatsächlich eine Ablöse will. Und wenn ja, wie hoch sie ist.“ Da scheint alles offen.
Verteidiger Marc Heitmeier, der sich gegen Aue nicht in der Lage sah, seiner Mannschaft zu helfen und daher um Freistellung gebeten hatte (Möller: „Das sind private Gründe – mehr gibt es nicht zu sagen“), kehrt wieder ins Team zurück.