Aus der Offenbach Post:
Offenbach (joko) ‐ Als Steffen Haas gestern vor dem Nachmittagstraining in die Trainerkabine ging, hatte der Mittelfeldspieler der Offenbacher Kickers keine guten Nachrichten für Steffen Menze.
Haas teilte dem Trainer mit, dass er wahrscheinlich längere Zeit ausfallen wird. Nachdem er sich am Samstag im Spiel gegen den VfB Stuttgart II (2:0) die Schulter ausgekugelt hatte, waren drei Woche das Minimum. Doch dabei wird es nicht bleiben.
Bei der Kernspin-Tomographie am Vormittag stellte sich heraus, dass in der Schulter die Kapsel und vermutlich auch der Bizepsmuskel verletzt worden sind. Haas selbst geht „zu 90 Prozent davon aus, dass ich operiert werde“, zumal bei einer konservativen Behandlung das Risiko einer erneuten Schulter-Luxation sehr groß ist. Sollten die Ärzte bei ihrer heutigen Beratung zu keinem anderen Ergebnis kommen, wird die Operation noch diese Woche durchgeführt. Obwohl es sich nur um einen kleinen Eingriff handelt, wird der 21-Jährige für Spiele rund drei Monate ausfallen. Haas will Anfang Januar wieder mit der Mannschaft trainieren (ohne Zweikämpfe) und beim Spiel in Osnabrück Ende Januar wieder auf dem Platz stehen.
Die Schulter-Luxation von Haas ist die Fortsetzung einer wohl einmaligen Verletzungsserie beim OFC. Letzte Saison fielen in Baier, Goldschmitt und Tosunoglu gleich drei Spieler mit Kreuzbandrissen aus und kamen seitdem nicht wieder in der 3. Liga zum Einsatz. Die schwarze Serie setzt sich diese Saison nahtlos fort. Abwehrspieler Marc Heitmeier konnte wegen Leisten- und Bauchmuskelverletzungen noch kein Spiel absolvieren. In der Vorbereitung erwischte es David Ulm, der mit einer Rippenverletzung drei Wochen ausfiel, und Suat Türker, der mit einem Zehenbruch drei Wochen nicht trainieren konnte. Die gleiche Verletzung zog sich Mirnes Mesic am 5. Spieltag gegen Kiel zu und musste dann fünf Spiele aussetzen. Am achten Spieltag riss sich U19-Nationalspieler Sebastian Rode beim 1:0-Sieg in Bremen das vordere Kreuzband und wird diese Saison nicht mehr spielen. Maik Schutzbach fehlt seit über drei Wochen wegen Adduktorenproblemen. Christian Fröhlich kann nach seinem in Wuppertal zugezogenen Bänderriss erst wieder kommendes Jahr eingreifen. Angesichts von elf langwierigen Verletzungen grenzt es fast an ein Wunder, dass der OFC Spitzenreiter ist.