[photopress:IMG_3235.jpg,thumb,alignleft] 😛 Sonntag den 04.03.07 hatte ich als Termin eigentlich schon recht lange im Kalender. Im Kölner Südstadion hatte ich Ende letzter Saison RWE gegen die FC-Amateure um den Aufstieg in die zweite Liga kämpfen gesehen. Damals im Sommer fielen schon gewisse parallelen zu den Kickers auf. Im natürlich nicht überdachten Südstadion (ich muss da immer an den letzten Spieltag der damaligen Zweitliga Saison denken…brrr) ging natürlich ein wunderbarer Platzregen runter und die Essener Mannschaft ist gegen die bereits abgestiegenen FC-Amateure sehr kickerslike verkrampft. Wenn jedoch über 5000 Fans die Mannschaft auswärts begleiten holt man auch aus so einem Spiel zumindest noch ein Unentschieden raus.
Spätestens ab da war klar, dass ich nächste Saison an der Hafenstrasse dabei bin. Nur lag dazwischen halt aus Offenbacher Sicht eine Hinrunde, die alles war nur in Ihren Verlauf nicht wirklich vorhersehbar. Am 07. Januar kommt es auch noch zu einen Pokalspiel gegen so einen merkwürdigen Flughafenverein. Im Vorlauf auf das Derby schien drei, vier Wochen vorher auf einmal so alles falsch zu laufen, was vorher noch funktioniert hatte. Nach den sieben fetten Spielen schienen gleichfalls sieben magere zu folgen. Dennoch wollte ich am 28.02.07 nicht wirklich glauben, was sich da unten auf den Rasen abspielte. Hier breche ich das Thema Derby aber mal abrupt ab, da ich jetzt knapp 10 Tage danach den Verdrängungsmechanismus nicht zu sehr außer Kraft setzen will.
Dennoch hatte ich bis zum Sonntagmorgen, den 04.03.07 doch sehr an der rot weißen Gerechtigkeit gezweifelt. Jedoch spätestens unter der Dusche wuchs wieder so etwas in einen Fanherz, was sich Glaube nennt und fand in einen klasse Vormittag inklusive Zugfahrt von Köln aus ins Ruhrgebiet seine Bestätigung.
[photopress:IMG_3214_1.jpg,thumb,alignleft]Nach schönem Empfang durch weitere Exiloffenbacher ging es also weiter nach Essen-Bergeborbeck. Die Wirkung der Stadt Essen, wird doch durch ein ziemliches Nord-Süd Gefälle geprägt. Im Klartext recht mondäner, handtaschenhouse geprägter Süden inklusive alter Krupp Großkapital Geschichte gegen nahezu allen Ruhrpottklischees verkörpernden Norden.
Die Hafenstrasse ist wohl noch einiges der wenigen Stadien im deutschen Profifußball, welches sich in Punkto Charme mit dem Bieberer Berg messen kann. Schade nur die fehlende Tribüne hinter in der Westkurve, welche sehr geschmacklos durch diese hässlichen Bier-Vip Zelte ersetzt wurde. Im Gegensatz zu früheren Zeiten kann sich der Kickersfan heutzutage recht unkompliziert unter die Essener mischen, soll mal anders gewesen sein…hört man so…
Somit führte es auch zu keinerlei Problemen sich mal kurz zu verlaufen, da auch für einfach gestrickte Ruhrpottstiernacken rot weiss eben nicht von rot weiß zu unterscheiden ist.
Nach Verzehr der leider nur durchschnittlichen Stadionwurst einer Gelsenkirchener (sic…) Würstchenbudenkette stiegen wir elegant die Stufen gen gut gefüllten Gästeblock G (pfui Deibel…erinnerte doch sehr an die Unaussprechlichen) hinauf.
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Trotz oder gerade wegen Derbyfrust waren knapp 500 Kickersnasen vor Ort.
Auch auf dem Platz waren die Derbyfolgeerscheinungen zu spüren, wo Bungert, Müller, Rehm und Pospischil in die erste Elf gestolpert waren. Bis zur Mitte der ersten Hälfte war schon deutlich zu erkennen, warum Essen drittletzter ist und sich der OFC zurzeit mit großen Schritten dahin bewegt.
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Immerhin schien die Abwehr einen stabileren Eindruck zu hinterlassen, wie in den Spielen davor. Diese Empfinden wurde durch das Tor von Toppmöller nach Ecke von Judt noch verstärkt. Fast schon selig in Folge des ersten Teils der Derbytherapie ging es in die Halbzeitpause, um die durch mein Exilantendasein brachliegenden verwandtschaftlichen Beziehungen nach Offenbach wieder aufzufrischen.
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Mit Anpfiff der zweiten Hälfte war klar, daß sich RWE eine so harmlose Halbzeit, wie die Erste vor den eigenen Fans nicht noch mal erlauben würde. Nach knapp 10 bis 15 Minuten Dauerdruck auf das Offenbacher Tor fiel auch konsequenterweise der Ausgleich. Um den ganzen die Krone aufzusetzen gab es eine Minute später auch noch eine herrliche Flugeinlage des 20 Jährigen Calik zu bewundern und der heute fehlerfreie Cesar Thier durfte sich beim folgenden Elfmeter vergeblich strecken.
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Die Essener Rufe in den Offenbacher Block daraufhin hatten mit Freundschaft nur recht wenig gemein. Als Offenbacher entstand so ein absolutes Taubheitsgefühl der veränderten Spielsituation gegenüber. Zu dem Zeitpunkt als sich die pubertierenden Essener Gesichter gerade fest in den trennenden Zaun eingruben, schoß ein gewisser Wandervogel namens Toppmöller sein zweites und wunderschönes Tor des Tages.
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Der Ausgleich sorgte erstmal für einen langen, tiefen Seufzer, der sich erst eine Viertelstunde nach dem Spiel auf dem Heimweg in Diskussionen über den spielerischen Zustand einer auch im zweiten Jahr Profifußball noch sehr mit beschränkten Mitteln auftretenden Elf, auflöste.
Immer noch wirken zu viele nur schwer kalkulierbare Faktoren, wie Gegner und andere Zufälligkeiten auf das Gemüt eines einfachen Kickersfans. Allerdings frage ich mich, war das jemals wirklich mal anders in den mir bewussten knapp 20 Jahren Kickersdasein. Ohne die Extra Portion Einsatz und Kampf war wohl noch nie eine Kickerself erfolgreich. Solange dies so bleibt kann ich gegebenenfalls auch auf solche Dinge wie spielerisch, souveränes Auftreten auch ganz gut verzichten.
Somit passt als Abschluss dieser doch wirklich schönen Auswärtsfahrt…Punkt plus eine Mantaplatte mit Stauderpils mitnehmen und Mund abputzen.
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